Als Crack-Epidemie wird ein massive Verbreitung der Droge Crack, einer rauchbaren Zubereitung von Cocain, in den USA in den frühen 1980ern bis in die frühen 1990ern bezeichnet. Die Crack-Epidemie betraf vor allem schwarze Viertel und führte zu einem massiven Anstieg der Bandenkriminalität in den US-amerikanischen Innenstädten, gefolgt von einer Militarisierung der US-amerikanischen Polizei und der Massenhaften Inhaftierung von Schwarzen in US-Gefängnissen.
Verschwörungstheorien[]
Einige Verschwörungstheorien sehen in der Crack-Epidemie eine rassistische Verschwörung Seitens der vornehmlich weißen US-Regierung (Nixon, Ronald Reagan) bzw. CIA, mit dem Ziel die schwarzen Gemeinschaften sozial zu zerstören und Schwarze erneut in Gefängnissen zu versklaven .
Die CIA war erwiesenermaßen in den Drogenhandel verwickelt. Breits während des Vietnamkrieges war die CIA mit der Air America am Schmuggel von Heroin im Goldenen Dreieck beteiligt. Im Rahmen der Iran-Contra-Affäre unterstütze die CIA die antikommunistischen Contra-Rebellen in Nicaragua mit Geld (aus illegalen Lieferungen an Waffen an den Iran) und Waffenlieferungen. Die Contras nutzten ihrerseits Versorgungsflüge der CIA dazu aus, diese beim Rückflug in die USA mit Cocain zu beladen, wovon die CIA wusste. Vorgeblich duldete die CIA dieses vorgehen, weil es der Finanzierung der Rebellen diente und das eigentliche Ziel, die Eindämmung der kommunistischen Ideologie im Kalten Krieg, für sie schwerer wog als der Schutz der US-Bevölkerung von Drogen.
Weiterhin schmuggelten das Medellín-Kartell und das Cali-Kartell in Kolumbien zu dieser Zeit Massenhaft Cocain in die USA. Die vorgebliche Unfähigkeit der US-amerikanischen Behörden, den Schmuggel einzudämmen, wird zuweilen in Zweifel gezogen. Je nach Theorie wären sie durch Korruption oder Desinteresse an den Belangen der schwarzen Bevölkerung dazu gebracht worden, beim Schmuggel weg zu sehen oder hätten diesen sogar aktiv unterstützt.
Durch Antidrogenkampagnen wie "Just say no" von Nancy Reagan, sei Drogenkonsum als individuelle Fehlentscheidung dargestellt worden (Framing). Drogenabhängige wurden nicht als Menschen mit einer Krankheit begriffen und die sozio-ökonomischen Umstände, welche die Motivation für den Drogenkonsum darstellten, wurden nicht hinterfragt. Stattdessem trugen die "Junkies" die alleinige Schuld an ihrem Elend und wurden zunehmend entmenschlicht, womit man bald darauf die harte Verfolgung gegen sie rechtfertigte. Diese Verfolgung betraf Hauptsächlich die arme, nicht-weiße Bevölkerung obwohl der Konsum von Cocain auch zur gleichen Zeit in der weißen Oberschicht sehr verbreitet war.
Mit dem Anti-Drug Abuse Act of 1986 und Anti-Drug Abuse Act of 1988 wurden harte Gesetze verabschiedet, welche u.a. auch harte Mindeststrafen für Ersttäter vorsahen. Bemerkenswert ist, dass das in der schwarzen Bevölkerung verbreitete Crack hierbei besonders hart Verfolgt wurde: Der Besitz von 5 Gramm Crack wurde in dem Gesetz als Gleichwertig zu einem halben Kilo Cocain gesehen und mit einer Mindeststrafe von 5 Jahren Gefängnis geahndet.
Dieses harte Law and Order-Politik verfehlte natürlich das angebliche Ziel den Drogenkonsum zu reduzieren, einerseits ist einem Drogensüchtigen nicht damit geholfen, dass er in ein Gefängnis gesteckt wird, anstatt eine Therapie zu erhalten und andererseits verloren die Inhaftierten oft wichtige Jahre ihres Lebens und waren nach ihrer Freilassung mit dem Stigma des Ex- Häftlings belegt und Perspektivloser als vor ihrer Inhaftierung. Die Rückfallqoute unter den Freigelassenen war entsprechend hoch.
Zwischen 1983 und 2000 stieg die Zahl der Schwarzen in Gefängnissen um das 26-fache. Die USA sind infolge des "War on Drugs" das Land mit der höchsten Gefangenenrate der Welt (655 von 100000 im Jahr 2016). Durch die Gefangenenarbeit stellen die Gefängnisse einen enormen wirtschaftlichen Faktor für die USA dar.(Gefängis-industrieller Komplex)