Diktatur des Proletariats ist die politische Herrschaft der bis dahin (19. Jhd.) noch nicht im Staat repräsentierten Gesellschaftsgruppen, speziell die Arbeiter-Klasse.
Im marxistischen Selbstverständnis sollte die Diktatur des Proletariats eine Herrschaft der Mehrheit (Arbeiter, Bauern) über eine Minderheit (Adel, Kapitalisten) darstellen und die bisherige Herrschaft einer Minderheit über die Mehrheit (Feudalismus, Kapitalismus) beenden. Durch die revolutionäre Machtübernahme der Bevölkerungsmehrheit sollten innerhalb einer kurzen Zeit die Klassengegensätze aufgehoben werden, wodurch sich eine Klassenlose Gesellschaft bilden würde (Kommunismus).
Im Realsozialismus diente der Begriff der Diktatur des Proletariats zur Legitimierung eines Einparteiensystems indem die Herrschaft von einer Klasse von Bürokraten bzw. Parteifunktionären ausging, welche sich als Vertreter der Arbeitklasse ausgab und die Produktionsmittel im Staat verwalteten (Staatskapitalismus).