Duk-Duk ist ein Geheimbund, der einen Teil der traditionellen Kultur der Tolai aus dem Gebiet um Rabaul in Neubritannien (Papua-Neuguinea) im Südpazifik darstellt.
Beschreibung[]
Der Geheimbund hat sowohl religiöse als auch politische Ziele. Er übt eine einfache Form der Gerichtsbarkeit durch seinen vorsitzenden Geist, Duk-Duk, aus. Ebenso werden Tabus und Regeln durch den Bund geschaffen sowie Abgaben/Steuern erhoben. Der Duk-Duk ist eine mysteriöse, in Laubblätter gekleidete Figur, der einen Helm trägt, welcher an einen übergroßen Kerzen-Löscher erinnert. Weder Frauen noch Kinder dürfen die Figur des Duk-Duk sehen.
Der Geheimbund der Duk-Duk verwendet männliche Duk-Duk-Masken und weibliche Tubuan-Masken. Beide Arten sind auffallend spitz (kegelförmig) und aus Zuckerrohrfasern hergestellt und mit einem kurzen, buschigen Umhang aus Blättern versehen. Traditionell ist die Duk-Duk-Maske höher als die Tubuan-Maske und außerdem gesichtslos. Die Tubuan-Maske hat indes runde Augen und einen sichelförmigen Mund, der auf dunklem Untergrund gemalt ist. Nur Männer können dem Geheimbund der Duk-Duk angehören.
Der Bund hat seine eigenen Geheimzeichen, Rituale und Festivitäten; die Anwesenheit eines Fremden an einer solchen Festivität bedeutet regelmäßig seinen Tod.
Vollstreckender Arm für Strafen, die Einhaltung von Tabus und die Erhebung von Steuern und Abgaben sind die jeweiligen Mitglieder des Geheimbundes. Bei der Erteilung von Bestrafungen sind diese sogar berechtigt, Häuser anzuzünden und Menschen zu töten.
Hintergrund[]
Der Duk-Duk kann als eine Art Schwindel betrachtet werden, den die älteren Eingeborenen gegenüber den jüngeren nutzen, um sich die Nahrungsbereitstellung zu sichern, für die sie selber nicht mehr allein sorgen können. Der Duk-Duk kehrt daher regelmäßig in Vollmond-Nächten mit einem Boot wieder und erhält Opfergaben der Eingeborenen in Form von Nahrungsmitteln. Frauen, die in Neubritannien das Recht haben eigene Einkünfte zu erzielen und dabei härter arbeiten müssen als Männer, werden regelmäßig Erpressungsopfer des Duk-Duk, falls sie während einer seiner Besuche anwesend gewesen sein sollten; dabei werden die Besuche des Duk-Duk stets zu den Stunden gewählt, zu denen die Frauen auf den Feldern arbeiten und daher nicht umhin können, die Figur zu sehen.
Heutzutage ist der Duk-Duk-Geheimbund nahezu ausgestorben, nachdem seine Praktiken weitverbreitet kritisiert wurden. Als Touristenattraktion sind jedoch seine Tänzer weiterhin sehr beliebt.
siehe auch[]
Literatur[]
- Duk-Duk and other Customs or Forms of Expression of the Melanesians Intellectual Life, by Graf von Pfeil in "Journal of Anthropology"
- H. Romilly, The Western Pacific and New Guinea (London, 1886)pp 27-33