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Als Exorzismus (latinisiert aus griechisch ??????sµ??, exorkismós „das Hinausbeschwören”) wird in den Religionen die Praxis des Austreibens von Dämonen bzw. des Teufels aus Menschen, Tieren, Orten oder Dingen bezeichnet. Wenn Menschen oder Tiere als betroffen angesehen werden, spricht man von Besessenheit. Die Interpretation dieses Zustandes ist abhängig von der jeweiligen Kultur.
Der Exorzist tritt in eine direkte Kommunikation mit dem unerwünschten Geist oder Dämon und sucht durch dessen Beseitigung eine Reintegration des Besessenen herbeizuführen. Die äußerlich erkennbare Form des Exorzismus reicht vom intellektuellen Dialog bis zum Tanz im Trancezustand.
In der klinischen Psychologie und Psychiatrie wird das entsprechende Verhalten eines „Besessenen” als Symptom einer Psychischen Störung gewertet.
Christentum[]
Exorzismen durch Jesus Christus sind zahlreich im Neuen Testament dokumentiert, sowie die Weitergabe der Vollmacht Dämonen auszutreiben an die Apostel. Der glauben an die Möglichkeit der Bessenheit und der Austreibung sind infolge dessen im Christentum fest verankert und wurden auch oft praktiziert.
Mit fortschreitender Säkularisierung wurde der Dämonenglaube allerdings aus dem gesellschaftlichen Mainstream verdrängt. Exorzismen werden infolge oft als eine pseudomedizinische Behandlung betrachtet, und werden in westlichen Ländern heute nur noch im verborgenen durchgeführt. Sie sind kein rein katholisches Phänomen, sondern finden auch in der orthodoxen Kirche und bei Evangelikalen statt. Marcus Wegner schätzt das heute vier bis fünf Exorzismen pro Tag in Deutschland stattfinden.
In Deutschland wurde das Thema zuletzt durch den Fall Anneliese Michel populär, welche als Bessessene nach mehreren Exorzismen an verhungern verstarb, weil die Beteiligten das heranziehen eines Arztes unterließen. Von diesem Exorzismus wurden auch Audio-Kassetten verbreitet, welche eine Befragung von Michels Dämonen zu kirchlichen Themen, wie etwa der Stehkommunion, beinhalten. Hieraus ist auch die Bedeutung des Phänomens als Glaubensbeweis ersichtlich.
Verschwörungstheorien[]
trauma-basierte Bewustseinkontrolle[]
Einige Verschwörungstheoretiker deuten Besessenheit als Resultat von sogenannter trauma-basierter Bewusstseinskontrolle, bei der eine Persönlichkeit in mehrere funktionale Teilpersönlichkeiten gespalten wird. Treten Teilpersönlichkeiten in bewusster Konkurrenz zueinander, könnte dies als Bessenheit gedeutet werden.
Dies wird auch häufig im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien um satanisch-rituellen Missbrauch gebracht, wodurch sich die dämonische Bezüge für die Betroffenen ergeben. Diese seien auch funktional, da sie von den eigentlichen Ursachen ablenken würden.
siehe auch[]
- Evokation
- Invokation