Die Falsifizierbarkeit ist eine Kernforderung der modernen Wissenschaftstheorie, genauer gesagt des kritischen Rationalismus Karl Poppers. Es geht darum, dass für jede Theorie Rahmenbedingungen möglich sein müssen, unter denen sie falsch ist. Trifft dies nicht zu, gilt sie nicht als rechtmäßige wissenschaftliche Theorie.
Eine nicht falsifizierbare Theorie muss nicht falsch sein, sie kann ja gerade nicht widerlegt werden, allerdings hat sie auch keinen Nutzen, da sich mit ihr keine Voraussagen über Versuchsergebnisse oder Naturvorgänge machen lassen, denn Aufgrund der Nicht-Falsifizierbarkeit kann ja kein Endresultat ausgeschlossen werden.
Es gibt inhaltliche (oder auch logische) Falsifikation, die dadurch erfolgt, dass man einen logischen, inhaltlichen oder formalen Widerspruch in der Theorie findet. Es gibt aber auch empirische Falsifikation, die dadurch erfolgt, dass man eine Beobachtung macht, die nicht in das System der Theorie passt. Empirische Falsifikation ist im Gegensatz zu empirischer Verifikation möglich.
Beispiel[]
Bertrand Russell berichtete (Parodie) von einer Teekanne, welche sich im Asteroidengürtel zwischen Erde und Mars auf einer Umlaufbahn um die Sonne befände und, aufgrund ihrer Größe, von keinem irdischen Teleskop beobachtet werden kann. Die Existenz einer solchen Teekanne lässt sich nicht widerlegen, da sie ja selbst bei einer vollständigen Durchmusterung Himmels mit Teleskopen nicht beobachtet werden könnte. Dieses Beispiel zeigt auch, dass einige nicht-falsifizierbare Theorien durch technologische Entwicklungen falsifizierbar werden können, denn durch eine verbesserte Beobachtungstechnik könnte der Asteroidengürtel in ferner Zukunft ausreichend gut beobachtet werden, um die Anwesenheit einer Teekanne auszuschließen.
Popper unterschied daher grundsätzlich die „logische Falsifizierbarkeit“ von der „praktischen Falsifizierbarkeit“.