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Als Gnosis, Gnostik oder Gnostizismus bezeichnet man eine christlich geprägte religiöse Bewegung, deren Entstehung meist auf das 2. Jh. n.d.Z. datiert wird.

Der Begriff Gnosis stammt aus dem griechischen und bedeutet "Erkenntnis" und wird in diesem Zusammenhang oft als "Gotterkenntnis" interpretiert.

Die Gnosis an sich stellt keine einheitliche Lehre dar, sonder viel mehr einen Synkretismus von Ur-Christentum und anderen antiken Lehren und Religionen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der Manichäismus, der Christentum, Zoroastrismus und Buddhismus miteinander verband und so sogar zu einer Weltreligion der Antike wurde.

Hauptmerkmale des Gnostizismus[]

  • Typischerweise wird die materielle Welt als böse Schöpfung eines eigenen Schöpfergottes (Demiurg) oder Assistenten, mithin auch der materielle Körper negativ beurteilt.
  • Von diesem Demiurgen unterschieden wird ein vollkommen jenseitiger, oberster Gott. Manche Gnostiker gehen davon aus, dass Jesus nicht der Sohn des Gottes der Juden ist. Dabei wird teilweise abgelehnt, dass Jesus der Messias sei, zum größeren Teil wird daraus aber der Gott der Juden negativ (als Demiurg) dargestellt.
  • Von diesem obersten Gott stammt ein göttliches Element, welches - wie in einem mythologischen Drama erklärt wird - als göttlicher Funke im Menschen schlummert und in der materiellen Welt "fremd" ist.
  • Dieser verborgene Funken muss vom Menschen erkannt werden, um nicht der materiellen Welt verhaftet zu bleiben.
  • Gnostische Lehrer beanspruchen oft Privatoffenbarungen und verbreiten meist (wie viele antike Lehrer) nicht alle ihre Lehren öffentlich ("Esoterik").

Gnostische Bewegungen[]

  • Nikolaiten (Johannesoffenbarung 2,6 2,15)
  • Manichäismus, durch den Propheten Mani verbreitete Verbindung aus Christentum, Zoroastrismus und Buddhismus
  • Valentinianismus, erklärt das Leid in der Welt durch eine mangelhafte Schöpfung der materiellen Welt durch die Demiurgin Sophia (grich. Weisheit).
  • Doketismus, verneint das Leiden Jesu, Jesus Christus habe nur scheinbar einen physischen Körper gehabt und am Kreuz auch keine Leiden empfunden.
  • Ophiten(oder Naassener) und Peraten, lehrten das die Schlange im Paradis, welche Adam und Eva zum Sündernfall verführte, von göttlicher Natur gewesen sei.

Moderner Gnostizismus[]

Gnostische Elemente wurden im Mittelalter von der Alchemie, den Bogomilen und den Katharern übernommen, im islamischen Bereich u. a. von Drusen und Jesiden.

Im 19. Jahrhundert übernahmen der Mormonismus und später die Theosophie verschiedene Wesenszüge des Gnostizismus; von letzterer spaltete sich um die Jahrhundertwende die Anthroposophie ab. Für das 20. Jahrhundert werden teils Einflüsse auf die Rosenkreuzer, die Gralsbewegung, und die Psychologie von Carl Gustav Jung diskutiert.

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