Heinrich Luitpold Himmler (* 7. Oktober 1900 in München; † 23. Mai 1945 in Lüneburg) war ein deutscher Politiker in der nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Er war ein hochrangiger Funktionär des NS-Systems im dritten Reich und einer der maßgeblichen Technokraten des zweiten Weltkrieges von deutscher Seite. Ihm, so wie vielen anderen Mitgliedern der SS, können ferner zahlreiche Verbindungen zu alten Mythen und okkulten Aktivitäten nachgewiesen werden. Sein Einfluss auf gesellschaftlicher, politischer und militärischer Ebene dürfte der Adolf Hitlers, wenn überhaupt, nur in geringem Maße unterliegen. Spätestens mit seiner Ernennung zum Reichsführer-SS (siehe Reichsleiter) 1929 durch Adolf Hitler und nach den Vorfällen 1934, der Ermordung Röhms und der Loslösung der SS aus der SA , war er faktisch der zweit einflussreichste Mann in Deutschland. Diese Macht baute er im Laufe der 1930er Jahre und durch den zweiten Weltkrieg hindurch kontinuierlich weiter aus. Nach einem gescheiterten Verhandlungsversuch mit den Alliierten Westmächten gegen Kriegsende enthob Hitler ihn aller seiner Kompetenzen und erließ einen Haftbefehl. Nach offiziellen Angaben begang Himmler schließlich im Mai 1945 in alliierter Gefangenschaft Selbstmord.
Kindheit und Jugend von Heinrich Himmler[]
Heinrich Himmler hatte einen älteren und einen jüngeren Bruder. Er war Sohn des Oberstudiendirektors Gebard Himmler (* 17. Mai 1865 in Lindau (Bodensee); † 29. Oktober 1936 in München) und dessen Frau Anna Maria Heyder (* 16. Januar 1866 in Bregenz; † 10. September 1941 in München). Die Familie hatte ein bürgerlich-katholisches Image. Heinrich Himmler besuchte das humanistische Wilhelmsgymnasium in München bis zu seinem 13. Lebensjahr, danach zog die Familie nach Landshut, wo er seine Gymnasialzeit auf dem Humanistischen Gymnasium Landshut, dem heutigen Hans-Carossa-Gymnasium, fortsetzte und 1919 mit dem Abitur abschloss. Er hatte den Ruf eines guten und strebsamen Schülers. Am Ende des ersten Weltkrieges durchlief Himmler die Offiziersausbildung in der deutschen Reichswehr, beendete diese jedoch nicht. Historiker gehen heute davon aus, dass Himmler niemals an der Front kämpfte, was für ihn wohl einen persönlichen Makel darstellte. Im Gegensatz dazu wurde von der NS-Propaganda Maschinerie das Gegenteil behauptet.
Himmler in seiner politischen Entwicklung[]
Im Zeitraum von 1919 - 1923 engagierte Himmler sich in der Bayerischen Volkspartei (BVP). Jedoch führte er seine Arbeit hier nicht fort. Durch die Artamanen, ein radikal-völkischer Verein der deutschen Jugendbewegung kam Himmler erstmals in Kontakt mit der NSDAP. Am 2. August 1923 trat er dieser schließlich bei (Mitgliedsnr. 42.404). Am 9. November 1923 beteiligte er sich in seiner Eigenschaft als Mitglied des Röhmschen Freikorps „Reichskriegsflagge“ am gescheiterten Hitler-Ludendorff-Putsch.
Himmler wird Reichsführer-SS[]
Heinrich Himmler löste 1929 mit seiner Ernennung zum Reichsführer-SS durch Adolf Hitler den Vorherigen, Erhard Heidens, ab. Seine eigentliche Macht erhielt Himmler jedoch erst mit dem Loslösen der SS aus der SA. Dies passierte infolge des Mordes an SA-Chef Ernst Röhm. Von hier an war die SS die stärkste politische Waffe im deutschen Reich. Ebenso war sie, mit dem Ersatzheer, die am stärksten bewaffnete Truppe im deutschen Inland. Die SS spielte in polizeilichen wie militärischen Fragen des dritten Reichs eine entscheidene Rolle. Da Himmler oberster Befehlshaber von SS (und damit auch der Gestapo) und SD (Sicherheitsdienst des Reichsführers-SS) war, hatte er faktisch politische Narrenfreiheit. Nur Adolf Hitlers Wort selbst könnte das Himmlers brechen.
Himmlers politisches Aus[]
Im Frühjahr 1945 nahm Himmler Kontakt mit dem schwedischen Grafen Folke Bernadotte, dem Vizepräsidenten des Schwedischen Roten Kreuzes auf. Dies war der Einstieg in Himmlers Versuche, sein politisches Gesicht nach dem Kriegsende, welches unvermeidbar negativ für das Deutsche Reich ausfallen würde, aufrecht zu halten. Er ließ nach Absprache mit Bernadotte alle skandinavischen Häftlinge aus deutscher Gefangenschaft frei. Im Gegenzug verlangte er, dass Bernadotte zwischen Himmler und dem Oberkommandanten der westalliierten Streitkräfte, Dwigth D. Eisenhower, einen Kontakt herstellte. In einem Gespräch zwischen Himmler und Eisenhower bot Himmler die einseitige Kapitulation gegenüber den Westmächten an. Hier handelte er weit über seine Kompetenzen, die ihm der "Führer" zugeteilt hatte. Als die alliierten Himmlers Angebot an die Presse weiterleiteten, enthob Hitler ihn seiner Ämter und erließ gegen Himmler einen Haftbefehl. Um der Todesstrafe zu entgehen verkleidete Himmler sich als Unterscharführer der geheimen Feldpolizei (GFP) und versuchte zu fliehen. Dennoch wurde er zwischen dem 20. und dem 22. Mai von britischen Einheiten in Meinstedt verhaftet. Am 23. Mai 1945 soll Himmler dann schließlich mit einer in einer Zahnlücke versteckten Zyankalikapsel in alliierter Gefangenschaft, in einem Verhörzimmer in der Uelzener Straße 31a in Lüneburg Selbstmord begangen haben.
Himmlers Aktivitäten in geheimen oder okkulten Bereichen[]
Himmler hatte ein großes Interesse an esoterischen und okkulten Themen. Er gründete zahlreiche Institutionen zur Erforschung dieser Themen und / oder war an deren Organisation maßgebend beteiligt. Hierzu zähen u.a. das Ahnenerbe und der Lebensborn Verein. Auch die SS selbst praktizierte im Geheimen "schwarze Messen" und beschäftigte sich mit Ritualen der "schwarzen Magie". Gute Belege finden sich hier im Zusammenhang mit der Wewelsburg. Desweiteren wird über eine Suche Himmlers nach dem Heiligen Gral berichtet. Auch Zusammenhänge von SS-Praktiken und dem Templerorden werden vermutet. Hierzu wird auf die Zeitphänomene am Untersberg bei Berchtesgaden (dem Ort des ehemaligen Führerhauptquartiers) verwiesen. Am Fuße des Berges seien 14 Kapellen (von denen erst 12 gefunden wurden), in denen das sogenannte Black-Goo oder auch "intelligentes Öl" vermutet wird. Die Existenz dieses Öls ist in der offiziellen Wissenschaft nicht nachgewiesen. Harald Kautz-Vella beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Black-Goo. Die erwähnten Zeitphänomene am Untersberg wurden von Wolfgang Stadler untersucht und dokumentiert.
Himmlers Ahnenerbe[]
Die Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e.V. war ein von Himmler 1935 gegründeter Verein, der Zeit seines Lebens unter SS-Verwaltung stand. Nachweislich beschäftigte sich die Institution intensiv mit Themen wie Geschichte, Anthropologie und Archäologie. Desweiteren wurden durch diese Institution Menschenversuche durchgeführt. Die Überlieferungen belaufen sich hierbei beispielsweise über das Verhalten des menschlichen Organismus unter Extrembedingungen wie besonders hohem oder besonders niedrigen Luftdruck, bei extremen Temparaturen oder unter dem Einfluss von chemischen oder biologischen Kampfstoffen. Desweiteren ist ein nennenswerter Teil der NS-Kunstraube auf das Ahnenerbe zurückzuführen.
Dieser Verein bot Himmler und weiteren okkultistischen Protagonisten wie Herman Wirth und Karl Maria Wiligut eine strukturell gut ausgebaute und vom Reich finanzierte Plattform, um außerhalb von Projekten, die im Interesse des Regimes durchgeführt wurden, auch eigene persönliche Forschungen und Ziele zu verfolgen. Ob die Kunstraube jedoch direkt im Interesse des Ahnenerbe gezielt durchgeführt wurden, um etwaige Reliquien oder andere okkulte, esoterische, bzw. schwarz-magische Gegenstände in den eigenen Besitz zu führen ist nicht bekannt. Jedoch wird von schwarzen Steinen berichtet, welche die SS weltweit gesammelt und gelagert haben soll. Die Steine werden von Alternativtheoretikern und Grenzwissenschaftlern sowie Verschwörungstheoretikern mit dem Black-Goo (dem "intelligenten Öl") in Verbindung gebracht. Das Öl soll in diesen Steinen in einer chemischer Form gebunden sein.
Dem Ahnenerbe können weiterhin Aktivitäten auf der Wewelsburg nachgewiesen werden. Die Wewelsburg war eine SS-Hochburg und Tatort vieler Rituale durch Mitglieder des Ahnenerbe, bzw. der Schutzstaffel. Ob und wenn ja inwieweit die Opfer-Berichte von misshandelten Kindern durch satanistische Verbindungen bei schwarzen Messen und ähnlichen Riten auf der Wewelsburg mit der SS, oder mit ehemaligen SS Aktivitäten, in Verbindung zu bringen sind, ist unklar.
Internationale Teilnahme an Projekten und Aktivitäten des Ahnenerbes[]
Die Rekrutierung und Mitarbeit an Ahnenerbe-Projekten war nicht blos der deutschen Bevölkerung vorbehalten. So wurde zum Beispiel Yrjö von Grönhagen, ein finnischer Forscher und Autor, von Himmler selbst (nachdem dieser einen von von Grönhagen verfassten Artikel über finnische Sagen für das "Frankfurter Volksblatt" gelesen hatte) zur Mitarbeit im Ahnenerbe eingeladen. Am 1. November 1935 wurde von Grönhagen als Abteilungsleiter der „Pflegstätte für Indogermanisch-Finnische Kulturbeziehungen“ für das Ahnenerbe verpflichtet und mit der Durchführung einer Forschungsreise nach Finnland beauftragt.
Am 18. Februar 1937 kam es in Berlin zu zwei längeren Gesprächen zwischen Grönhagen, Wiligut und dem vom Finnen eingeladenen britischen Okkultisten Gaston de Mengel, in dem es um bisherige Forschungen des Briten und kommende Forschungsaufträge ging.
Am 22. Mai 1937 reiste De Mengel, finanziert von der SS, nach Finnland, wo sich bereits Yrjö von Grönhagen aufhielt. Von Helsinki aus sendete De Mengel am 23. Juni einen Bericht an Weisthor in Berlin, über ein „Schwarzzentrum“ in Sin-Kiang (Mongolei) und eine „Kraftachse“ in Murm (Finnland). Unklar bleibt, ob von Grönhagen direkt an den Forschungen de Mengels beteiligt war. Nach diesem Ausflug in die okkulte Welt der Geheimbünde kam es 1939 zu einem jähen Ende der Tätigkeit Grönhagens für die SS.
Der Lebensborn e.V.[]
Der Lebensborn-Verein war ein von der SS organisierter und geführter Verein, dessen genauer Zweck nicht bekannt ist. Der Verein gründete zahlreiche Heime, die sogenannten Lebensborn Heime. In diesen war es deutschen Frauen, die die Kriterien erfüllten, möglich, die Schwangerschaft und kindliche Erziehung in Obhut der SS zu geben, bzw. unter Obhut der SS durchzuführen. Aufgrund der ablegenen Standorte der Lebensborn Heime wurden diese von der Bevölkerung als kritisch gesehen. Die Gerüchte um die Aktivitäten in diesen Heimen reichen (nicht zuletzt wegen Himmlers "Zuchtbefehl") von Vorwürfen, dass die Heime eine Art SS-Bordell waren bis hin zu Menschenversuchen. Letzteres scheint zumindest ein Teilaspekt der Wahrheit zu sein.
Der Münchener Kinderarzt Theodor Hellbrügge lernte 1946 sechs Lebensborn-Kinder kennen. Sie erschienen ihm „auffallend hübsch“. Damals waren sie eineinhalb bis zwei Jahre alt. „Bei näherem Zusehen“, berichtete der Kinderarzt, „stellte sich indessen heraus, dass keines dieser Kinder laufen konnte, einige konnten kaum sitzen. Sie konnten nicht sprechen, sie konnten vor allem nicht lachen.“
Im späteren 20. Jahrhundert wurden die damaligen Lebensborn Heimkinder von modernen Therapeuten und Psychoanalytikern untersucht. Da diese unter schweren Psychosen und Verhaltensstörungen litten, gehen die heutigen Ärzte davon aus, dass diese Kinder in frühesten Lebensjahren ihren Müttern entzogen und alleine "gehalten" wurden. Man kann wohl davon ausgehen, dass Dinge wie Belastbarkeit und Frühkindliche Entwicklung seitens der SS hier auf menschenverachtende Art und Weise untersucht wurden.
Himmler und der heilige Gral[]
Auch zeigten Himmler und andere hohe SS Offiziere ein reges Interesse am Heiligen Gral. Kosten und Mühen wurden nicht gescheut, mehr über diesen Mythos herauszufinden. Inspiriert und beeindruckt von den Arbeiten und Forschungen von Otto Rahn beauftragte Himmler Rahn mit der Leitung des Projektes. Dieser beschäftigte sich seit den 1920er Jahren mit okkulten und religions-historischen Dingen. Sein Hauptinteresse galt hier wohl den Katharern. Auf seinen Reisen lernte er Déodat Roché, einen Anhänger Rudolf Steiners, und den Heimatforscher Antonin Gadal kennen. Am 12. März 1936 wurde Otto Rahn offiziell in die SS aufgenommen und arbeitete dort mit anderen SS-Okkultisten wie Karl Maria Wiligut zusammen.
Aufgrund seiner Recherchen im Archiv von Montségur schloss Rahn, er habe die Gralsburg gefunden. Diese wurde erstmals von dem provenzalischen Dichter Guyot im 12. Jahrhundert erwähnt, der dies einem Buch des arabischen Astrologen Flegitanis entnommen haben will. Rahn behauptete, dass Montségur mit der Gralsburg Montsalvatge (Montsalvatsch) aus Wolframs Parzival identisch sei. Er stellte die These auf, dass die Katharer die Hüter des Grals waren, und dass die von Papst Innozenz III. initiierten Albigenserkriege ein Kreuzzug gegen den Gral gewesen seien. Rahns Thesen stammen im Wesentlichen von Antonin Gadal.
Am 3. März 1932 berichtete die Zeitung La Dépêche du Midi von Ausgrabungen einer theosophischen Gruppe der Fraternité des Polaires, kurz Les Polaires, mit Sitz in Paris (Avenue Rapp), in der Nähe von Massat, die ein Deutscher (gemeint war Otto Rahn, der dies dementierte) leite. Die Zeitung berichtete wiederholt von der Schatzsuche dieser Polaires in der Burg Montségur, die einem Schatz der Albigenser aus dem 13. Jahrhundert gelte.
Rahn starb im März 1939, wenige Tage vor seiner geplanten Hochzeit, zu der sich der Reichsführer SS Heinrich Himmler persönlich angesagt hatte, auf dem Eiberg bei Söll in Tirol unter mysteriösen Umständen. Ob es ein Unfall war oder ein Suizid, ob dieser aus Verzweiflung über seine homosexuellen Neigungen verübt wurde oder weil er ihm von Himmler befohlen worden war, ist umstritten.
Himmler setzte die Gralssuche nach Rahns Tod weiter fort. So begleitete er den "Führer", Adolf Hitler, 1940 auf einer Reise nach Spanien. Hitler wollte Spanien bei dieser Reise zum Kriegseintritt überreden. Himmler reiste jedoch noch aus einem anderen Grund dorthin. Aufgrund eines sehr alten katalanischen Volksliedes, auf das die SS stieß, vermutete Himmler die Gralsburg nun nicht mehr in Montségur in Frankreich, sondern vielmehr in Montserrat in Spanien. Jedoch konnte Himmler bei einem Besuch dort keine erkenntnisreichen Erfahrungen machen und musste demnach Montserrat wieder mit leeren Händen verlassen. Doch auch das sollte nicht das Ende dieser Suche sein.
Ein alliierter Soldat, Col. Howard Buechner, soll 1945 als erster alliierter Arzt das Konzentrationslager Dachau betreten haben. 1991 berichtet er in seinem Buch "Emerald Cup" von einem Gespräch, dass er mit einem gefangenen SS Offizier in Dachau geführt haben soll.
Laut diesem Buch habe Himmler sich nach seinem erfolgslosen Besuch in Spanien wieder auf die französischen Pyrenäen konzentriert. Allerdings verfolgt er dieses Mal einen anderen Ansatz. Er wollte nicht weiter auf Akademiker setzen und beauftragte den "Kriegshelden" Otto Skorzeny mit der Suche. Dieser war zu dieser Zeit Obersturmbandführer bei der Waffen-SS. Er war bei deutschen Militärs sagenumwoben; galt als furchtlos und gefährlich. Im März 1944 schickt Himmler Skorzeny zur Burg Montségur in Frankreich. Hier will er überprüfen, ob Rahn mit seiner Theorie, der Gral sei von Katharern 700 Jahre zuvor aus der Burg gebracht worden, um diesen zu schützen, Recht behalten sollte.
Als am 700. Jahrestag des Falls der Burg Montségur, also am 16. März 1944 nach dem Massaker der Kreuzritter an den Katharern, eine kleine Gruppe Einheimischer zum Gedenken dieses Ereignisses eine kleine schlichte Zeremonie abhielt, soll ein deutsches Flugzeug über der Burg zu sehen gewesen sein, was das Kreuz der Katharer in den Himmel zeichnete. Laut Büchner (manchmal auch Bookner) war dies ein Zeichen von Himmler, dass Skorzeny den Gral gefunden habe. Historiker streiten dies ab und begründen dies u.a. damit, Skorzeny sei im März 1944 in heftige Kampfhandlungen in Jugoslawien an der Ostfront verwickelt gewesen.
Laut Bookner wurde der Gral danach in einem Uboot in eine deutsche Basis im Mühlig-Hofmann Gebirge in der Antarktis gebracht. Diese Aussage lässt sich jedoch nicht beweisen.
Himmlers Suche nach Atlantis[]
1938 entsandte Himmler eine Expedition von "Nazi-Wissenschaftlern" nach Tibet. In dieser Mission sollte bewiesen werden, dass die "deutsche arische Rasse" von einer Art "Übermensch" abstammte, die wohl aus dem präantiken Atlantis hervorging. 1936 wurde der damals 26 jährige Zoologe Ernst Schäfer nach Berlin eingeladen. Hierbei erhoffte sich Himmler einen kompetenten Leiter für die geplante Mission zu finden. Angeblich war es im Sinne des NS-Regimes auf diese Art und Weise die deutschen Machtansprüche in Europa zu rechtfertigen. Dieses Projekt wurde vom Ahnenerbe organisiert und durchgeführt.
Schäfer hatte bereits Erfahrungen im Bereich der "modernen Entdecker" und war dem deutschen Volk aufgrund mehrfacher Tibet-Expeditionen bereits bekannt. Moderne Leitmedien nennen ihn auch den "Indiana Jones" des dritten Reichs.
Himmler sicherte Schäfer seine persönliche Unterstützung zu. Laut Himmler seien angeblich die Atlanter nach Untergang ihres Reichs unter anderem nach Tibet geflohen und dort sei die "Verwässerung" der Gene dieser "Herrenrasse" am geringsten. Dies glaubte Schäfer zwar nicht, behielt diese Tatsache jedoch für sich, um so Zugriff auf die SS-Gelder zu bekommen. Er erhoffte sich hierdurch, seine persönliche Karriere stark ausbauen zu können. Nach der Machtübernahme der NSDAP trat Schäfer dann schließlich auch der SS bei.
Schäfers Arbeitsweise war durch eine "normale" Arbeitshaltung geprägt, die z.B. das empirische Beweisen von Tatsachen mit sich brachte. Die SS übte jedoch angeblich einen meinungsbildenden Einfluss auf seine Arbeiten aus. So wurde ihm eine Liste von "Mystikern" und "selbsternannten, korrupten pseudo Wissenschaftlern" vorgelegt, aus der er sein Team zusammenstellen soll (ZDF-Info "Himmlers Suche nach Atlantis"). Aus politischen Gründen und mit der Hoffnung, die Unterstützung der SS nicht zu verlieren, setzte Schäfer sein Team aus vielen SS Mitgliedern und Vertretern der Nazi Ideologien zusammen.
Etwa zeitgleich zur deutschen Rückübernahme des Rheinlandes und dem Einmarsch in Österreich, startete Schäfer seine Expedition. Er bemühte sich, den SS-Hintergrund seiner Expedition zu verschleiern, um so kein Aufsehen zu erregen. Jedoch wurde diese Tatsache schon bald bekannt und die Mission wurde als deutscher Spionageakt bezeichnet. Tibet war zu dieser Zeit mehr oder weniger britisch besetzt (eher weniger als mehr) und man verweigerte Schäfer die Einreise. Auf Einwirken Himmlers auf die britische Regierung, wurde schließlich vom Spionageverdacht abgesehen. Jedoch wurde Schäfer auferlegt, nicht ohne offizielle britische Erlaubnis einzureisen.
Laut eines Tagebucheintrages von Schäfer, ritt einige Zeit später ein hochrangiger Tibetaner an seinem Lager vorbei. Schäfer baute Kontakt zu diesem auf und erhoffte sich so eine Einreise nach Tibet zu erwirken. Fünf Monate später erhielt Schäfer einen Brief, der ihm, trotz eines Einreiseverbotes aller Ausländer nach Tibet, einen 14 tägigen Besuch in Lhasa gewährte. Dies wurde von der NS-Propaganda als großer Erfolg gefeiert und das gesamte Expeditionsteam wurde befördert. Schäfer war nun SS-Hauptsturmführer.
Am 19. Januar 1939 war Schäfer schließlich in Lhasa angekommen - als erster deutscher Bürger überhaupt. Angeblich aufgrund manipulativer Einflüsse Schäfers, lernte die tibetanische Regierung das deutsche Volk als ein solches kennen, welches dem Tibets sehr ähnlich sei. Er sagte wohl, dass in Deutschland das Hakenkreuz sehr verehrt werden würde. Dieses Symbol ist (unter konträrer Verwendung) auch in Tibet sehr populär.
Mit dem Einmarsch der Wehrmacht in der Tschecheslowakei, sorgte sich Schäfer, auf der Rückreise in Indien, von britischen Behörden verhaftet zu werden. Jedoch wurde ihm und seinem Team freies Geleit durch Indien gewährt. So kehrte das Expeditionsteam nach Deutschland zurück und wurde dort (trotz des Fehlens von Beweisen für Himmlers Atlantis Theorie) von der SS und den Medien als Helden gefeiert. Die politischen Erfolge in Tibet wirkten für die NS-Propaganda stark positiv. Jedoch konnte das ursprüngliche Ziel der Expedition nicht erreicht werden. Dem Anschein nach, konnte auch kein Mitglied des Teams nach dieser Expedition ernsthaft an Himmlers Idee glauben.