Verschwörungstheorien Wiki
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Die Hexenverfolgung spielte sich Großteils im Mitteleuropa der frühen Neuzeit ab. Dabei wurde vermeintlichen Hexen unterstellt in eine Verschwörung des Teufels wider das Christentum involviert zu sein. Man ging besonders im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und der schweizer Eidgenossenschaft mit äußerster Brutalität vor, um Hexen zu identifizieren und zu bestrafen.

Der Hexenverfolgung fielen etwa 60000 Menschenleben zum Opfer, 3/4 davon Frauen. Die Hälfte der Opfer starb auf dem Boden des deutschen Reiches. Die meisten Todesurteile wurden, entgegen der landläufigen Meinung, von weltlichen Gerichten verhängt.

Hexenlehre[]

Die Hexenlehre bezeichnet das in der frühen Neuzeit vermeintliche Wissen über die Hexen.

Das Wesen der Hexen[]

Hexen wurden meist wie die Ketzer des Mittelalters als eine herätische Gruppierung verfolgt. Zentrale Gedanke hierbei war, dass ein Mensch nicht allein über magische Kräfte für Schadzauber verfügte, sondern diese erst im Pakt mit dem Teufel erhielt. Zu diesem Pakt gehörte auch eine regelmäßige Teilnahme an einem Hexensabbat, welcher meist auf einem sogenannten Hexentanzplatz stattfand und zu dem sich die Hexe fliegend auf Stöcken, Tieren, Dämonen oder mit Hilfe von Flugsalbe bewegten. Auf dem Hexensabbat fand die sogenannte Teufelsbuhlschaft, die geschlechtliche Vereinigung mit dem Teufel und Dämonen, statt.

Vorwürfe gegen Hexen[]

Der Teufelspakt an sich stellte schon eine strafwürdige Handlung dar, da sie mit dem Abfall vom christlichen Glauben und Gotteslästerungen verbunden war. Man glaubte das solche Blasphemie göttliche Strafen provozieren würden, unter denen auch die zu leiden hätten, welche sie zuließen. Außerdem war ein Bezug zu sexuellen Leistungen verbunden mit dem Satan innerhalb der Vorwürfe weit verbreitet ( siehe Succubus).

Der Schadzauber konnte nahezu alle unerklärliche negative Vorfälle umfassen, etwa besondere Wetterlagen (Hagel, Sturm, Blitzschlag) oder Krankheiten, sowohl bei Nutztieren als auch bei Menschen. Grade ausfallende Ernteerträge stellten in der von Agrarwirtschaft geprägten Gesellschaft eine Bedrohung dar.

Kindstötung (Ritualmord) und Kannibalismus waren weitere Vorwürfe. Angeblich könnten Hexen die verbleiben Lebenspanne eines getöteten Kindes auf sich selbst übertragen.

Andere klassische Vorwürfe, welche auch gegen Juden erhoben wurden, waren etwa der Hostienfrevel.

Erkennungsmerkmale[]

Als besonders Merkmal einer Hexe galt etwa ein Hexenmal, welches ein Zeichen des abgeschlossenen Teufelspaktes sein soll. Um es zu finden wurden Verdächtige oft am ganzen Körper rasiert und danach nackt inspiziert, was einen zutiefst demütigenden Vorgang darstellte. Ein auffälliges Muttermal konnte bereits als Hexenmal durchgehen.

Zur Feststellung, ob es sich um ein Hexenmal handelte, bediente man sich der Nadelprobe, einer von vielen Hexenproben. Dabei wurde in das vermeintliche Hexenmal eine Nadel gestochen, in der Annahme das Hexen an dieser Stelle für Schmerzen unempfindlich sind und dort nicht Bluten könnten.

Weite Hexenproben waren etwa die Wasserprobe oder die Hexenwaage, welche auf der Annahme basierten das eine Hexe, welche ihre Seele dem Teufel verkauft habe, deutlich leichter sein müsste, was ihr auch erst den Hexenflug ermöglichte. Man prüfte also das Gewicht der Hexe oder versenkte sie mit verbundenen Füßen und Händen im Wasser, um zu prüfen ob sie auf dem Wasser schwimmen würde. Diese Hexenproben waren allerdings nicht juristisch anerkannt, konnten also in einem Hexenprozess nicht als entlastendes Merkmal gelten.

Häufig wurden aber auch nach einer fehlgeschlagenen Hexenprobe die Hexen gelyncht.

Ende der Hexenlehre[]

Mit dem Aufkommen der Aufklärung wurde der Hexenglaube zunehmend verdrängt und als schädlicher Aberglaube gebrandmarkt.

Ab den 19. Jahrhundert erfuhr das Bild der Hexe zahlreiche Umdeutungen. (siehe Hexe#Umdeutung_der_Hexengestalt)

Hexenprozesse[]

zu erweitern

Verschwörungstheorien[]

Verschwörung gegen die Hebammen/Kräuterfrauen[]

In einigen Fällen wird davon ausgegangen das die Hexenverfolgung gezielt gegen Hebammen und/oder Kräuterfrauen gerichtet war. Besonders im neuentstandenen Berufsstand der Ärzte hätte man sich für eine Verfolgung der Hexen eingesetzt.

Hinzu käme das Hebammen gezielt Wissen über Empfängnisverhütung, Verhütung von Schmerzen bei der Geburt und womöglich sogar Abtreibung besaßen. Alles also was den Lehren der Kirche widersprach, welche Sexualität nur zur Fortpflanzung duldete, die Geburtsschmerzen als Strafe Evas für den Sündenfall und die Verführung Adams betrachtete und bis heute Abtreibung als Mord bezeichnet.

Kritiker bemängeln an dieser Theorie das es kein statistisch signifikantes Herausstechen der Opferzahlen unter den benannten Gruppen gebe, bzw. das diese nur sehr gering herausstechen würden. Da die Hexenverfolgung vor allem auf gegenseitige Denunziation fußte, ist es durchaus vorstellbar das Denunzianten, wie etwa Ärzte, persönliche Interessen verfolgten.

"Hexenjagd" als Kritik an Verschwörungstheorien[]

Nicht selten wird eine Parallele zwischen der Hexenverfolgung und modernen Verschwörungstheorien gezogen.

Dabei wird unter anderem kritisiert, dass wie bei der Hexenverfolgung:

  • eine wahnhafte oder gar paranoide Idee einer alles umfassenden Verschwörung vorliegt, der jede und jeder angehören kann.
  • vieldeutig interpretierbare Aussagen auf eine suggestive Weise gedeutet werden und zum Schaden der Angeklagten sogar umgedeutet werden. ("Akten sind verloren gegangen"-> "man hat Akten verschwinden lassen")
  • Denunzianten Tür und Tor geöffnet wird um über einen Verschwörer zu berichten, während der angeklagte Verschwörer selbst als notorischer Lügner betrachtet wird, bis er selbst Denunziationen bestätigt.
  • der Zweifel an der Verschwörungstheorie und das Argumentieren gegen die Verschwörungstheorie bereits als Indizien für die Zugehörigkeit zur Verschwörung gesehen werden.

Ursachensuche[]

Drogen als Ursache für Wahnvorstellungen[]

Insbesondere Berichte von Hexen- bzw. Flugsalben lassen darauf schließen das sich hinter einigen der vermeintlichen Hexen Menschen versteckten die durch Drogenkonsum versuchten den tristen Alltag der frühen Neuzeit zu entfliehen.

Dieser bewusstseinserweiternde Drogengebrauch dürfte damals genauso von Autoritäten (Kirche, Staat) und Gesellschaft geächtet worden sein wie heute.

Für Konsumenten denen ohne ihre Wissen bewusstseinsverändernde Drogenmischungen verabreicht wurden können auch heute noch Drogenpsychosen (Horrortrip) erleiden.

Eine Differenzierung zwischen Rausch und Wirklichkeit ist Drogenunerfahrenen i.D.R. nicht möglich, (sie glaubten so zu fliegen und am Hexensabbat teilgenommen zu haben), hier könnte eine Mitursache der Hexenverfolgung liegen.

Desweiteren war diese Zeit von erschreckenden Ereignissen geplagt, ganze Städte und Dörfer vergifteten sich unwissentlich am Mutterkorn, welches zu Halluzinationen, Durchblutungsstörungen und bis zum Tod führen kann. Vielen dürfte dies mehr als Beweis genug gewesen sein, dass hier dämonische Kräfte am Werk waren.

Weblinks[]

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