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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU), auch Zwickauer Terrorzelle, ist eine Gruppe rechtsextremer Terroristen, welche im Zeitraum 2000 bis 2011 10 Menschen ermordete und dutzende verletzte. Als Kern der Gruppe gelten Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt.

Zu den Taten der NSU gehören die Ceska-Morde (auch Döner-Morde oder Mordserie Bosporus), an acht türkischen und einem griechischem Ladenbesitzer, der Polizistenmord von Heilbronn, ein Nagelbomben-Attentat in Köln und diverse Banküberfälle.

Geschichte[]

Thüringer Heimatschutz[]

Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos gehörten dem 1997 gegründeten Thüringer Heimatschutz(THS) an. Ein führendes Mitglied des THS, Tino Brandt, erhielt über mehrere Jahre als V-Mann des Verfassungsschutzs etwa 200000 DM, welches er u.a. für Aktionen und Propaganda in der rechten Szene verwendete.[1] Das Trio soll Regelmäßig am "Mittwochtreff" des THS in einer Kneipe in Heilsberg bei Saalfeld teilgenommen haben, im Oktober 1997 wurde bei einer Razzia in dieser Kneipe ein Waffenlager entdeckt. Der THS richtete 1998 das sogenannte "Braune Haus" in Jena ein.[2]

Bereits im Oktober 1996 soll das Trio an einer Autobahnbrücke der A4 einen Puppentorso mit Judenstern und der Aufschrift "Bombe" aufgehängt haben.[3]

Fahndungsplakat-Boehnhardt-Mundlos-Zschaepe-1998

Fahndungsplakat des LKA Thüringen von 1998

Im Januar 1997 gab ein Verfahren gegen die Drei, weil sie Briefbomben-Attrappen an die "Thüringische Landeszeitung", die Stadtverwaltung und die Polizeidirektion Jena verschickten. Im September 1997 sollen sie vor dem Jenaer Theater eine Bombenattrappe in einem Koffer mit aufgesprühtem Hakenkreuz abgelegt haben. Im Dezember wird eine weitere Bombenattrappe in der Nähe des Jenaer Nordfriedhofs gefunden.[4]

1998 wurde bei der Durchsuchung einer Beate Zschäpe gehörenden Garage in Jena-Lobeda Rohrbomben, 1,4 kg TNT und Propagandamaterial gefunden. Einem Haftbefehl entzogen sie sich, in dem sie untertauchten. 2003 wurde die Fahndung, wegen Verjährung, eingestellt.[5] Mundlos soll später noch einmal mit Tino Brandt in Jena gesehen worden sein.

Wie sie es schafften, bis zur Aufdeckung im November 2011, im Untergrund zu leben, ist weitestgehend unklar.

Sprengstoffunfall in Jena-Lobeda 1998[]

Bernd S., ein Bekannter des Trios aus der Rechtsextremen Szene, kam bei einen Sprengstoffunfall am 29. September 1998 ums Leben. [6]

Unterstützernetzwerk[]

Waffen-, Sprengstofffunde, ein Anschlag in der Jenaer Szene [4]

Banküberfälle[]

"Laut Staatsanwaltschaft sollen sie ab 1999 insgesamt 13 Filialen ausgeraubt haben - zehn in Sachsen, zwei in Mecklenburg-Vorpommern und eine in Eisenach."[5]

Sprengstoffanschlag in Düsseldorf am 27. Juli 2000[]

Vermutet, aber nicht bewiesen [7][8]

Ceska-Morde[]

In den Jahren 2000 und 2006 wurden neun Ladenbesitzer, acht davon türkischstämmig und ein Grieche, mit einer Ceska Typ 83 ermordet. Diese Mordserie, bei der es ansonsten keine Verbindung zwischen den Opfern gab, wurde oft (fälschlich) als Döner-Morde oder Mordserie Bosporus bezeichnet. Die Polizei ermittelte hierbei vor allem in Richtung Organisierter Kriminalität durch Migranten. Die Ceska wurde später im angezündeten Haus von Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos in Weißenborn, Zwickau, gefunden.

Nagelbomben-Attentat in Köln[]

Bei eine Anschlag mit einer Nagelbombe in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004 waren 22 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt worden - viele von ihnen türkischer Herkunft.[9]

Polizistenmord von Heilbronn[]

Aufdeckung[]

Die Existenz der NSU und der Hintergrund ihrer Taten wurden erst aufgedeckt, als nach einem Banküberfall am 4. November 2011 in Eisenach-Stregda sich Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in einem Wohnwagen einer Kontrolle durch die Polizei durch Suizid entzogen. Beate Zschäpe soll gegen 12 Uhr das Wohnmobil angezündet und geflohen sein. In dem Wohnwagen fanden sich zwei Waffen (Heckler & Koch P2000) und Handschellen, welche beim Polizistenmord in Heilbronn gestohlen wurden, sowie das Geld aus dem Banküberfall.

Nach dem Vorfall soll Zschäpe den Unterschlupf der Gruppe in der Frühlingsstraße 26 des Zwickauer Bezirks Weißenborn, in dem diese seit Anfang 2008 lebten, angezündet haben.[10] In dieser Wohnung wurden ein Revolver, fünf Pistolen und ein Repetiergewehr gefunden, darunter die Waffe mit der die Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 in Heilbronn ermordet wurde und die Ceska Typ 83 aus der Mordserie. Es wurden auch DVDs gefunden, in denen der "Nationalsozialistische Untergrund" mit den Ceska-Morden prahlten und welche Bildmaterial der Taten enthielten.

Zschäpe rief am Morgen des 5. Novembers die Eltern von Uwe Mundlos an, um ihnen vom Tod ihres Sohnes zu berichten.[11] Am 8. November 2011 stellte sich Zschäpe der Polizei in Jena.

  • Versendete Bekenner-DVDs

Ermittlungen[]

  • Ermittlungsfehler - Unterstützer Holger G. 1999 observiert, Unterlassene Verhaftung 2002 [12]

Verschwörungstheorien[]

  • Angeblich 'offizielle' falsche Ausweispapiere.
  • Selbstmorde von Mundlos und Böhnhardt
  • Phantom von Heilbronn als Ablenkungsmanöver

Aktenvernichtungen[]

  • mehrere Vorfälle von Aktenvernichtungen 'aus Versehen' beim Verfassungsschutz

Unterbundene Ermittlungen[]

Eine Schulbekanntschaft sah Uwe Böhnhard 2003 am Steuer eines roten Hyundai in Jena und gab diese Information an das Landeskriminalamt Thüringen weiter. Nach einem anonymen LKA-Mitarbeiter habe damalige Vize-Präsidenten Werner Jakstat daraufhin die Anweisung gegeben, das man den Zeugen vernehmen solle um Aktivität vorzutäuschen und gesagt habe "kriegen Sie da nichts raus". Danach fanden keine weiteren Ermittlungen zu dieser Spur statt. Die Aussage des anonymen LKA-Mitarbeiters wurde später vor dem NSU-Untersuchungsausschuss bestätigt.

In einem weiteren Fall soll ein Zeuge Uwe Mundlos in einer Straße in Jena gesehen haben, in der auch Jan Böhnhardt, ein Bruder von Uwe Böhnhardt, lebte. Auch hier wurde die Spur nicht weiter verfolgt

Wenige Wochen später im Jahr 2003 wurde das Ermittlungsverfahren gegen Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe aus dem Jahr 1998 wegen Verjährung eingestellt.[13][14]

Verbindungen[]

  • Kiesewetter - KKK-Polizisten - NSU [6]

siehe auch[]

  • Anders Behring Breivik
  • Heilbronner Phantom

Referenzen[]

Weblinks[]

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