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Der Neutempler-Orden oder Ordo Novi Templi (ONT) wurde 25. Dezember 1900 in Wien von Adolf Josef Lanz (bekannt als Jörg Lanz von Liebenfels) gegründet.

Geschichte[]

Das Programm seines "Ordens des Neuen Tempels" beginnt mit folgendem Satz:

"Die Staaten werden im Interesse ihres Bestandes der Kultur zur planmäßigen Zucht der staats- und kulturerhaltenden Menschen arischer Rasse kommen müssen."

Der neue Orden übernahm Elemente sowohl des Templerordens als auch des Zisterzienserordens (weißer Habit mit Kruckenkreuz).

Man hielt Gralsfeiern ab, für die Tausende Seiten selbstverfasster liturgischer Literatur zur Verfügung standen. Zentrum des Ordens war die auf einem Felsen im Strudengau (Österreich) gelegene Burg Werfenstein, die Lanz seit 1896 kaufen wollte, aber erst 1907 vertraglich als sein Eigentum erwerben konnte. Daneben besaß der Neutemplerorden noch mehrere Burgen in Deutschland (u. a. Ruine Dietfurt) und Ungarn. Im Rahmen einer völkisch-esoterischen Kulthandlung wurde zu Weihnachten 1907 zum ersten Mal eine Hakenkreuzfahne auf Burg Werfenstein gehisst. Die Flagge deutet Wilfried Daim wie folgt:

"Der goldene Grund als Symbol der Ewigkeit, die (vier blauen) Lilien als Symbol der (Rassen-)Reinheit und das rote Hakenkreuz als Symbol des aufsteigenden Arioheroischen".

Der Wiener Eisengussfabrikant Johann Walthari Wölfl war ab den 1920 größter Finanzier des Ordens.

1932 gründete Lanz den "Lumen-Klub".

Am 2. Dezember 1938 erhielt Lanz offiziell Schreibverbot. Am 4. März 1942 wurde nach dem ONT auch der Lumen-Klub verboten.

Mitgliedschaft[]

Dem Orden gehörten anbeblich etwa dreihundert Mitglieder an, unter ihnen Persönlichkeiten wie der Grafiker Alfred Kubin, der völkische Esoteriker und SS-Brigadeführer Karl Maria Wiligut, der SS-Sturmbannführer Paul Hudl, der Theologe und Autor Franz Hartmann, der Dichter und Dramatiker Fritz von Herzmanovsky-Orlando und höchstwahrscheinlich dessen Dichterkollege August Strindberg, der als Fra August Mitglied dieser dubiosen Vereinigung war, die auch Beziehungen zu Adolf Hitler unterhielt.

Von den "jüngeren" Mitgliedern können der Schriftsteller Richard Anders und der Österreicher Lambert Binder genannt werden.

Neutempler-Zeitschrift "Ostara"[]

Von 1905 bis 1918 erschien die Zeitschrift "Ostara" zur Verbreitung der Lanz'schen Rassentheorie. Es wurden insgesamt 100 Nummern herausgegeben.

Der Name Ostara bezieht sich auf einen von Jacob Grimm durch Namensvergleiche als Name für eine germanische Frühlingsgöttin hergeleiteten Begriff. Grimm bezog sich dabei auf eine von dem angelsächsischen Mönch und Kirchenhistoriker Beda Venerabilis zur Erklärung des Wortes "Easter" (Ostern) erwähnte Göttin Eostrae.

Verfasser der Ostara-Hefte waren anfangs neben Lanz weitere Mitglieder des Alldeutschen Verbands. Nach 1908 verfasste er diese jedoch praktisch allein und erreichte nach eigener Aussage eine Auflage der Ostara-Reihe von bis zu 100.000 Exemplaren, jedoch kann nur eine Auflage von mehreren zehntausend Exemplaren mit Sicherheit beziffert werden. Zu ihren regelmäßigen Lesern zählten unter anderen Adolf Hitler sowie dessen Freund und Förderer Dietrich Eckart.

Hitler las höchstwahrscheinlich die Hefte 26 bis 39, erschienen zwischen 1908 und 1910, in denen Lanz die somatische Erfassung der Rasse erläuterte.


Quellen:

Themenkomplex[]


Germanenorden | Thule-Gesellschaft | Thule-Orden | Vril-Gesellschaft | Ahnenerbe


Neutempler-Orden | Guido-von-List-Gesellschaft | Armanen-Orden


SS | Odessa


Brigade Ehrhardt | Organisation Consul | Bund Wiking


Tannenbergbund | Deutschvolk | Bund für Deutsche Gotterkenntnis


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