Verschwörungstheorien Wiki

Als peak oil (engl. Öl-Maximum) wird das Erdöl-Fördermaximum eines einzelnen Ölfeldes bezeichnet. Im übertragenen Sinne bezeichnet man mit peak oil das globale Erdölfördermaximum.

Hintergrund[]

Die Erdölförderung eines einzelnen Ölfeldes lässt sich im zeitlichen Verlauf, von der Entdeckung bis zur Ende der Förderung, als eine Kurve beschreiben, welche zunächst, während der Phase der Erschließung, schnell ansteigt, dann längere Zeit auf einem Niveau verweilt und dann langsam abfällt. Schon in den 1950er Jahren behauptete US-Ölgeologe Marion King Hubber, dass die Überlagerung der Ölförderung mehrerer Ölquellen ebenfalls eine Kurve beschreibt, die einer Glockenkurve ähnelt.

Hubbert konnte durch die Auswertung der umfangreichen und offengelegten US-Daten bereits 1956 das US-amerikanische Fördermaximum auf das Jahr 1971 voraussagen. In der Folge wurde das Modell der Glockenkurve auch für die Erdölproduktion einer Reihe weiterer Regionen wie etwa Norwegens bestätigt, die im Jahre 2001 ihren Höhepunkt erreichte.

Kritik[]

Ungenaue Datenlage[]

An der peak-oil-Theorie wird kritisiert, dass häufig das Ölfördermaximum viel zu früh prognostiziert wurde. Nicht alle ölfördernden Staaten würden ausreichend Daten über ihre ungeförderten Ölreserven veröffentlichen, wodurch Abschätzungen erschwert werden.

Darüber hinaus lassen sich zukünftige Ölfunde nur schwer bei Prognosen berücksichtigen, da sie heute ja noch unbekannt sind.

Abiotische Erdöl-Entstehungstheorie[]

Nach der abiotischen Erdöl-Entstehungstheorie, die vor allem von einigen sowjetischen Wissenschaftlern vertreten wurde, entsteht Erdöl nicht aus Pflanzenüberresten, sondern bildet sich im Erdmantel aus im Magma gespeicherten Kohlenstoff permanent neu.

Demzufolge handelte es sich um eine nahezu unerschöpflichen Rohstoff.

Kritiker wenden hier ein, das die abiotische Erdöl-Entstehungstheorie nur von einer verschwindend geringen Zahl von Wissenschaftlern vertreten würde.

Probebohrungen, welche am Siljan See in Schweden nach abiotischen Erdöl suchten, blieben ohne Erfolg [1].

Von Anhängern der abiotischen Erdöl-Entstehungstheorie wird auch das Eugene Island block 330 oil field, dessen Öl-Förderung nach dem Peak einen erneute anormalen Anstieg erlebte, als Beleg für das Nachströmen von abiotischem Öl gesehen. Kritiker hingegen verweisen darauf, dass das nachströmende Öl vermutlich aus einer älteren Öl-Lagerstätte stammte, die nun in das Ölfeld einfloss. Das Vorhandensein von Biomarkern, welche auf das Jura oder die frühe Kreidezeit schließen ließen, würde diese Annahme bestätigen und der neue Peak sei inzwischen überschritten. Darüber hinaus stelle das Feld nur eine einzelne Anomalie unter vielen Ölfeldern dar, in die kein Öl nach ströme.

Folgen des peak oil[]

Der globale Ölverbrauch stieg bisher parallel zur globalen Ölförderung. Wenn der peak oil erreicht wird und sollte der Ölverbrauch dennoch uneingeschränkt weiter ansteigen, ist davon Auszugehen, dass sich in absehbarer Zeit die Kurve des Verbrauchs und die der Förderung schneiden werden, ab diesen Zeitpunkt zehrt man von strategischen Ölreserven, welche zunehmend staatlich rationiert werden. Der steigende Ölpreis wird sich auf die Lebenshaltungskosten auswirken (Inflation) und der Lebensstandard vermutlich dauerhaft fallen.

Manche sehen als direkte Folge des Peak Oil ein Ende der Globalisierung, was aber übertrieben erscheint, da der Prozess der Globalisierung bis auf das Kolonialzeitalter zurückreicht.

Da Öl insbesondere für das Militär von Bedeutung ist, wird die Sicherstellung von ausreichenden Ölreserven zunehmend zu einer Überlebensfrage von Nationen werden. Politische und gewaltsame Konflikte um die letzten verbleibenden Ölquellen scheinen hierbei vorprogrammiert. In diesem Rahmen wurde insbesondere der Irak-Krieg und die politische Konflikt um den Iran interpretiert. Auch der ungelöste Bergkarabach-Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan dürfte sich verschärfen.

Kritik an Folgen[]

Vielfach werden prognostizierte Folgen des peak oil als übertrieben und katastrophistisch kritisiert.

wirtschaftliche Einflüsse[]

Die Peak-Oil Theorie vernachlässige Aspekte der natürliche Marktregulierung. So würde etwa durch einen steigenen Ölpreis auch bekannte aber z.Z. noch unluktrative Ölquellen, wie etwa Ölsand oder Fracking, vermehrt erschlossen werden, wodurch peak oil hinausgezögert wird. Andere Energiequellen würden nun ebenfalls profitabler werden, wodurch die Folgen des Öl-Mangels gemildert werden. Für die Chemie-Industrie und als Treibstoff ließe sich Bioöl verwenden.

Wegbrechenden Arbeitsplätzen in der Öl-Industrie stünden neue Arbeitplätze im Bereich der erneuerbaren Energiequellen entgegen.

politische Einflüsse[]

Auch vernachlässigt die Theorie des globalen peak oil politische Einflüsse auf die Ölförderung. Die OPEC wurde gezielt zur Beeinflussung der Ölfördermenge, und damit des Ölpreises, gegründet, während der ersten und zweiten Ölkrise und während bestimmter Wirtschaftskrisen ging Ölverbrauch und Ölförderung zurück.

Verschwörungstheorien[]

Einige Verschwörungstheoretiker, wie F. William Engdahl, sehen die Peak-Oil-Theorie als ein Produkt der Erdöl-fördernden Konzerne, welche durch die Angst vor Verknappung des Öls die Preise und ihre politische Macht in die Höhe treiben wollen. Tatsächlich seien die Öl-Vorräte weit größer als bekannt oder Öl würde sich, wie in der abiotischen Erdölentstehungstheorie postuliert, permanent im Erdmantel neu bilden.

Anhänger der "New World Order"-Theorie sehen darüber hinaus peak oil als künstliche Verknappung, die als Vorwand für mehr staatliche Regulierung und eine gezielte Reduzierung des Lebensstandards benutzt wird.

siehe auch[]

Weblinks[]