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Grigori Jefimowitsch Rasputin (russisch Григо́рий Ефи́мович Распу́тин, wiss. Transliteration Grigorij Efimovič Rasputin; * 10. Januar 1869 in Pokrowskoje, Landkreis Tjumen; † 17. Dezember (alter russischer Kalender)/ 30. Dezember (neuer Kalender) 1916) ist eine der vielen mysteriösen Gestalten der Geschichte.

Vom Wanderprediger und Wunderheiler stieg er auf zu einem Mann mit Einfluss auf die russische Zarenfamilie. Düstere Dinge werden diesem Mann zugeschrieben, der für sein hypnotisch fesselndes Charisma bekannt war und selbst die Umstände seines Todes sind beängstigend.

Lebenslauf[]

Frühen Jahre[]

Grigori Rasputin wurde am 10. Januar 1869 (alter russischer Kalender) im sibirischen Dorf Prokowskoje bei Tobolsk am Rande des Urals geboren. Seine Eltern waren eine angesehene und wohlhabende Bauersfamilie. Schon 1886 ging er auf Pilgerreisen, die dazu führten das er bis 1901 nur selten in seiner Heimat war.

Nachdem er 1901 seine religiöse Lehrzeit für beendet hielt, kehrte er in seine Heimat zurück und wollte auf dem heimischen Bauernhof einen Gebetsraum eröffnen, doch der Bischof von Tobolsk untersagte dies und warf Rasputin Sektenzugehörigkeit vor.

Aufstieg[]

1905 ging Rasputin nach St. Petersburg zu einer religiösen Veranstaltung, dort wollte er vom damals berühmtesten russischen geistlichen Johann von Kronstadt lernen. Recht schnell wurde Rasputin nun vom unbekannten Pilger, der weder lesen noch schreiben konnte und keine religiöse Ausbildung besaß, zu einer, unter anderem von Johann von Kronstadt, hoch geachteten geistlichen Person. Dies öffnete ihm die Türen in die höhere Gesellschaft.

Einfluss auf die Zaren[]

Als im Jahre 1907 der Zarensohn Alexei, Bluter, drohte, an inneren Verletzungen zu sterben, und die Medizin keinen Ausweg mehr kannte, holte man Rasputin, der schon in St. Petersburg als Geistheiler aufgetreten war. Alexeis Blutungen sollen innerhalb weniger Minuten verschwunden sein.

Dies soll die erste von mehreren angeblichen Gebetsheilungen gewesen sein, die Rasputin für die Zarenfamilie unentbehrlich machten.

Anschuldigungen[]

Dadurch, dass Rasputin Einfluss auf die Zaren gewann, machte er sich viele Feinde. Die wildesten Vorwürfe gegen ihn wurden laut: Sektenzugehörigkeit, Alkoholmissbrauch, sexuelle Ausschweifungen (bis hin zu wilden Orgien während des Gottesdienstes der Sekte der Chlysten), während des ersten Weltkriegs dann auch politische Einflussnahme und Geheimnisverrat an die Kriegsgegner.

Lediglich Alkoholmissbrauch ist nach dem ersten Attentat 1910 auf ihn belegt, aber das hinderte Parlament wie Presse nicht daran, die Anschuldigungen als Tatsachen darzustellen und den Zaren aufzufordern, Rasputin zurück nach Sibirien zu schicken.

Vorfeld der Revolution[]

Immer lauter wurden die Vorwürfe während des ersten Weltkriegs: der Kriegsgegner Rasputin sei das "Unglück Russlands" und obendrein noch ein deutscher Spion. Es kam zu tumultartigen Szenen in der Duma und auch dem Zaren wurde mit der Zeit Unfähigkeit vorgeworfen, Zettel wurden verteilt, auf denen angebliche Befehle von Rasputin an den Zaren standen. Die Dumasitzung wurde von der Zarin aufgelöst und erst später in Moskau fortgesetzt. Zu dieser Zeit begannen die Planungen für ein Attentat auf Rasputin.

Der Mord[]

Rasputin wurde bei mehreren Attentaten (1912, 1914 und darauf folgenden) schwer verletzt. Erst am 17. Dezember 1916 gelang der Mord durch Felix Jussupow, Ehemann der Zaren-Nichte, und seine Mitverschwörer (siehe mehr im Folgenden). Die Mörder Rasputins blieben meist straffrei, lediglich die Haupttäter wurden auf ihre Landgüter verbannt.

Geistheilung am Zarensohn[]

Rasputins Einfluss begründete sich auf seiner angeblichen Fähigkeit, den Zarensohn Alexei zu heilen, der aufgrund der Bluterkrankheit mehrmals im sterben lag.

Die erste dieser Heilungen erfolgte 1907, als man ihn holte, weil er als Geistheiler in St. Petersburg bekannt war. Es folgten viele weitere Heilungen, die letzte im Jahr 1916.

Auch über große Distanz gab es Heilungen, z.B. 1912: Nachdem der Zarensohn nach 8 Tagen innerer Blutungen schon die Sterbesakramente empfangen hatte, heilte Rasputin, dem vom Zaren befohlen wurde, St. Petersburg möglichst fern zu bleiben, ihn angeblich aus Sibirien.

Angriffe gegen Rasputin[]

Hauptgrund für die Spekulationen um Rasputin war, dass der Grund, warum er, Sohn einer Bauersfamilie, so oft mit der Zarenfamilie zusammentraf, unbekannt war. Die Bluterkrankheit Alexeis war Staatsgeheimnis und so blühten besonders in der Presse weit reichende Spekulationen und Anschuldigungen.

Um dem entgegenzuwirken, betrat Rasputin nur selten den Palast und traf sich statt dessen mit der Zarin im Haus der Hofdame Anna Wyrubowa, aber auch das wurde von der St. Petersburger Gesellschaft beobachtet und führte zu wieder neuen Spekulationen. Vor allem dem Ansehen der Zarin, welche in Rasputin einen von Gott geschickten Heiligen sah, waren diese Treffen abträglich.

Der Zar befahl Rasputin mehrmals zurück in sein Heimatdorf, aber aufgrund der Abhängigkeit zu ihm musste er immer wieder nach St. Petersburg zurückkommen, woraufhin immer wieder erneut die Spekulationen wild blühten.

Hellsichtigkeit[]

Über Rasputins Fähigkeit zu Hellsichtigkeit ist weit weniger bekannt als über seine Heilungen.

Bei einer Feierlichkeit in Kiew sagte Rasputin, dass er seinen Kritiker, Premierministers Pjotr Stolypin, gesehen hätte und über ihm der Tod geschwebt hat. Eine Woche später war Pjotr Stolypin durch ein Attentat umgebracht worden. Kritiker Rasputins schlossen daraus auf Mitwisserschaft.

Abschiedsbrief[]

Etliche Wochen vor Rasputins Tod schrieb er zwei Abschiedsbriefe für Zarin und Zar.

Im Brief für den Zaren sagte er, dass er vermutlich noch vor Weihnachten sterben würde, und dass, wenn seine Attentäter Adlige wären, dann würden die Romanows (das Zarengeschlecht) innerhalb von 24 Monaten aussterben und es würde bald keine Adligen in Russland mehr geben. Dies wurde als Vorhersage der bolschewistischen Revolution gewertet. Andere Vorhersagen klingen allerdings sehr wirr und unverständlich.

Die Attentate[]

Es gab viele Attentate auf Rasputin, welche 1910,1912,1914,1916 (Frühjahr) und das letzte (erfolgreiche) im Dezember 1916 stattfanden.

Diese Attentate waren keine vorrevolutionären Aktionen, sondern wurden zumeist von hohen Männern im Staat und sogar von Adligen geplant. Man handelte im Glauben, den Zaren damit zu unterstützen und ihn dem schlechten Einfluss Rasputins zu entreißen. Der Zar hingegen ließ Rasputin durch den Sicherheitsdienst schützen.

Der Mord[]

Rasputin, der immer wieder Mordversuche, wenn auch schwer verletzt, überstanden hatte, wurde letztendlich am 30. Dezember 1916 im Palast von Felix Jussupow, Ehemann der Nichte des Zaren, ermordet. Über die genauen Umstände herrscht Unklarheit, der Zar untersagte eine polizeiliche Untersuchung (wahrscheinlich, um Verwandte und andere hohe Würdenträger nicht zu belasten).

Vor dem Attentat gab es zahlreiche Warnungen: Der Polizei war bekannt, dass es unmittelbar bevorstand, Rasputin selbst wurde am Tag des Attentats noch telefonisch gewarnt. Es gab viele Mitwisser in der höheren Gesellschaft von St. Petersburg und sogar der britische Geheimdienst soll Informationen darüber gehabt haben.

Rasputin hielt sich auf Anraten so gut wie nur noch im Haus auf und der Personenschutz wurde verstärkt. Der Hauptattentäter, Felix Jussupow, war eine der wenigen Persönlichkeiten, zu denen er noch Vertrauen hatte, weshalb er dessen Einladung annahm.

Es gibt lediglich die mysteriöse Beschreibung des Jussupows vom Attentat. Laut ihm wurde Rasputin eine vergiftete Torte und vergifteter Wein gereicht, ohne dass dieser auch nur den Hauch von Vergiftungserscheinungen zeigte. Daraufhin habe man auf ihn geschossen, was Rasputin tanzlustig gemacht haben soll. Letztendlich soll Rasputin gefesselt und lebend in das Eiswasser der Newa geworfen worden sein, wo man Tags darauf seine schwimmende Leiche fand.

Dieser Bericht widerspricht allerdings den Angaben des Obduktionsberichts und Kritiker gehen davon aus, dass Jussupow durch die Aussage nur die eigene Heldenhaftigkeit unterstreichen und Rasputin als Ausgeburt des Teufels brandmarken wollte.

Religiöse Ansichten[]

Laut Julius Evolas "Die Metaphysik des Sexus" war Rasputin insbesondere an der Widerherstellung des göttlich weiblichen Prinzips in der Welt interessiert. Dies war bei ihm insbesondere in der Vorstellung der großen Muttergottheit vertreten. Rasputin soll auch zu Ehren der großen Muttergottheit regelmäßig sexualmagische Gruppenrituale veranstaltet und seine gesamte Anhängerschaft zum Mitmachen gezwungen haben.

Themenkomplex[]


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Anastasia


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