Als Recht des Stärkeren oder Faustrecht wird bezeichnet, wenn ein selbst in Anspruch genommenes Recht durch eigene Gewalt durchgesetzt wird.
Einige merken an das der Begriff, ähnlich wie der Gewaltbegriff an sich, zu stark auf die Eigenschaft der körperlichen Stärke gemünzt wird und man ebenso von einem Recht des Schnelleren, Recht des Klügeren oder Recht des besseren Demagogen, sprechen könne. Eine allgemeinere Bezeichnung wäre das Recht des Durchsetzungsfähigeren.
Anhänger dieses Rechtes betrachten es weniger als Recht im Sinne eines ethisch, gesetzlichen oder moralischen Grundsatzes, als ein Recht im Sinne eines Naturrechts, d.h. es kann nicht gebrochen werden, da der Durchsetzungsfähigere es stets durchsetzt.
Da in den meisten heutigen Staaten, der Staat ein Gewaltmonopol erhebt, wird die Durchsetzung der selbst inanspruch genommenen Rechte durch eigene Gewalt als Kriminalität verfolgt. Kritisch hierbei ist zu betrachten, das der Staat nicht jede Form von Gewalt als solche Betrachtet. So ist Existiert beispielsweise in der Lohnsklaverei ein Abhängigkeitsverhältnis vom Arbeitnehmer zum Arbeitgeber, letztere kann dieses Abhängigkeitsverhältnis ausnutzen und somit Gewalt zu seinen Gunsten ausüben. Wenn Demagogie als eine Form von Gewalt betrachtet wird, bedeutet dies auch das ein in einem demokratischen Staat ein solches Recht des Durchsetztungsfähigeren existiert.
Hobbes bezeichnet eine Gesellschaft die als einzige Grundlage das Recht des Stärkeren hat, als Krieg aller gegen Alle und sieht den Gesellschaftsvertrag als Ausweg aus diesem Krieg.