Am 17. Juli 1996 um 20:17 (Ortszeit) explodierte der Trans World Airlines Flug 800, eine Boeing 747-131 mit 230 Personen, über dem offenen Meer. Der Flug war 12 Minuten zuvor vom New Yorker JFK-Airport mit Ziel Paris gestartet.
Die letztendliche offizielle Aufklärung der Absturzursache dauerte lange, zunächst vermuteten die FBI-Ermittlungen einen Terroranschlag oder ein abschießen durch militärische Kräfte. Erst nachdem man die Trümmer des Flugzeugs wieder zusammensetzte, was eine monatelange Arbeit erforderte, erkannte man, dass die Absturzursache eine Treibstoffexplosion war. Allerdings finden die Theorien um eine beabsichtige Explosion dennoch bis heute Zuspruch, grade wegen ihres verschwörungstheoretischen Potentials.
Theorien[]
Technisches Versagen (offizielle Version)[]
Nach den FBI Ermittlungen handelte es sich bei den Ursachen der Explosion um eine Verkettung vieler Umstände. Zunächst hatte der Flug 1 Stunde und 20 Minuten Verspätung, weil man glaubte eine Passagierin, deren Koffer bereits eingeladen war würde fehlen (Eine Sicherheitsmaßnahme seit dem Bombenanschlag auf Pan American Flug 103). In dieser Zeit lief die Klimaanlage der Maschine, welche unterhalb des mittleren Tanks eingebaut war. Die Abwärme der Klimaanlage brachte den sonst schwer-entzündlichen Treibstoff auf eine entzündbare Temperatur. Da der mittlere Tank nicht voll gefüllt war, bildete der verdunstende Treibstoff mit der Luft ein explosives Gemisch. Jetzt brauchte es nur noch einen Funken.
Ermittlungen des FBI zeigten das vergleichbare Maschinen (Boing 747, 25 Jahre alt) massive Schäden in den Kabelisolierungen aufwiesen. Die Kabel, die als Auslöser einer Explosion im Tank infrage kamen führten allerdings nur Niedrigspannung, dass heißt ein offener Funke war nur unter einem Umstand denkbar: Hochspannungskabel, mit denen sich das Niedrigspannungskabel kreuzte, hatten an der selben Stelle wie das Niedrigspannungskabel einen Fehler/Schaden in der Isolierung. So hätte über das Hochspannungskabel ein Funken in das Niedrigspannungskabel überspringen können, und an einem Isolierungsschaden in nähe des Tanks wieder austreten können.
Dieser Funke hätte den Tank zur Explosion gebracht, der vordere Teil brach durch die Zerstörungen ab und stürzte, wie wenig später der Rest des Flugzeuges, in das Meer.
Als Indiz für diese Theorie werden 2 Stromausfälle im Cockpit angeführt, die zwar, weil sie nur Bruchteile von Sekunden andauerten, nicht von den Piloten wahrgenommen wurden, aber vom Flugschreiber dokumentiert sind.
Bombenanschlag[]
Die Angst vor einem Bombenanschlag auf ein Flugzeug war vor der TWA 800 Katastrophe sehr verbreitet. Erst kurz zuvor hatte ein Prozess wegen des Bombenanschlags auf das World Trade Center begonnen, wobei ein Mitanklagepunkt die Planung von Anschlägen auf Flugzeuge war, zudem gab es zahlreiche Androhungen.
Nach längeren Untersuchungen fand man tatsächlich an einem Teppichklebeband der Maschine Überreste von Plastiksprengstoff, welche aber, wie sich erst nach den ersten Pressemitteilungen herausstellte, auf eine frühere Benutzung als Trainingsplatz für Sprengstoffspürhunde zurückgeführt werden konnte.
Raketenabschuss[]
Mehrere Zeugen wollen gesehen haben wie sich ein Objekt auf das Flugzeug zu bewegte.
Es gab zwei Fotos die angeblich die Rakete zeigten, es stellte sich aber heraus, dass es sich bei einem Foto um eine Ablagerung auf dem Film und beim anderen um ein normales Flugzeug handelte.
Es gab die Meldung vom JFK-Airport das man einen Beweis für die Raketentheorie hätte: Man hatte auf Radaraufnahmen ein Objekt gesehen das sich dem Flugzeug näherte. Spätere Expertenuntersuchungen hielten dies aber für Radar Interferenzen.
Die Theorie über den Abschuss durch eine Rakete spaltet sich in zwei Richtungen:
Terroristischer Anschlag[]
Eine Theorie behauptete der Anschlag sei mittels einer Bodenluftrakete ausgeführt worden. Tatsächlich wurden afghanische Mudschahid mit solchen Waffen ausgestattet, weshalb die Vermutung nahe lag es handele sich um Waffen aus dieser Quelle.
Allerdings spricht hier gegen, dass die Reichweite dieser Bodenluftraketen nur einen Einsatz vom Wasser aus erforderte, also die Terroristen von einem Boot hätten angreifen müssen. Alle Untersuchungen der Boote verliefen im Sand.
friendly fire[]
Eine weitere Theorie besagt, dass TWA 800 von einer Rakete der Marine abgeschossen worden ist (beabsichtigt oder unbeabsichtigt). Auch hier konnten keine Beweise gefunden werden, in der entsprechenden Nacht gab es keinen Einsatz von Raketen und die Schiffe die zu einem solchen Angriff in der Lage gewesen wären waren außer Reichweite.
Profiteure?[]
Eine Schwierigkeit, wenn man von einem Bombenanschlag oder einem Raktenabschuss ausgeht, ist festzustellen wer von dem Abschuss profitiert hat (die Quintessenz einer jeden Verschwörungstheorie).
Terroristen[]
al-Qaida[]
Die Zeitliche nähe zum Bombenanschlag auf das World Trade Center und die Bombenanschläge auf US-Botschaften läßt die Täterschaft der al-Qaida als Möglichkeit erscheinen, insbesondere wenn man die später bekannt gewordenen Planungen zur "Operation Bojinka" bedenkt.
Hierbei steht man allerdings vor der Frage, warum sich niemand zum Anschlag bekannt hat.
geheimdienstlicher Racheakt[]
Ein sehr ähnlicher Vorfall ereignete sich 1988, als über dem englischen Ort Lockerbie der Pan American Flug 103 explodierte. Damals hatte der Lybische Geheimdienst, als Racheakt für die Bombardierungen von Tripolis und Banghazi 1986, den Pan-Am Flug mit einer Bombe zerstört.
Ein staatlicher Akteur hätte großes Interesse, dass die wahren Hintergründe eines Absturzes im unklaren bleiben, da er sonst mit schweren Repressalien zu rechnen hätte.
Verschwörungstheorien als Ablenkungsmanöver[]
Einige halten die Theorien über einen Anschlag, für ein Manöver der Flugzeug-Betreiber bzw. -Hersteller.
Wenn ein technischer Defekt schuld am Absturz von TWA 800 war, hätte dies kein gutes Licht auf Trans World Airlines geworfen und mögliche Entschädigungszahlungen das Unternehmen ruiniert (tatsächlich war es 2001, als es von American Airlines aufgekauft wurde, zahlungsunfähig).
Im Falle der friendly-fire-Hypothese (siehe oben) könnte das streuen von Verschwörungstheorien auch als Ablenkungsmanöver gedient haben.