Die Tempelritter (auch Templerorden, Tempelherrer oder einfach Templer) waren ein christlicher Ritterorden, der in sich die sonst getrennten Ideale des Rittertums und des Mönchtums verband. Sein voller Name lautete: Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel (Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis). Er bestand zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert und erlebte in dieser Zeit einen schnellen Machtzuwachs, der ihn zu den einflustreichsten Institutionen Europas machte und einen noch schnelleren Machtverlust. Bis heute ranken sich zahlreiche Sagen und Legenden um die Templer, ihren Schatz und ihre Geheimnisse.
Geschichte[]
Aufstieg[]
Über die ersten Jahre des Templerordens ist wenig bekannt, da die bekannten Quellen hierzu (Wilhelm von Tyros, Jakob von Vitry) keine Zeitgenossen waren.
Gegründet wurden die Armen Ritter Christi (Paupere Militie Christi) wahrscheinlich zwischen 1118 und 1121 durch die beiden Grafen Hugo de Payens und Gottfried de Saint-Omer, sowie sieben weiteren abendländische Adligen (Andreas von Montbard, Gundomar, Gudfried, Roland, Payen von Montdidier, Gottfried Bisol und Archibald von Saint Amand). Die Ritter legten vor dem Patriarchen von Jerusalem ein Ordensgelübde ab. Neben den "klassischen" Gelübden, die sich auf Armut, Keuschheit und Gehorsam bezogen, verpflichteten sich die Ordensbrüder jedoch zudem, den Schutz der Pilger sicherzustellen.
Der neue König von Jerusalem, Balduin II., überließ den Templern im Jahre 1119 Gebäude seines ehemaligen Palastes, der auf dem Gelände des alten Tempels Salomons erbaut gewesen sein soll, woraus sich ihr neuer Name ableitete.
Mit dem Beitritt des Grafen Hugo von der Champagne 1125 erlebte der Orden den ersten großen Aufschwung, da dessen Freund und bekannter Kleriker Bernhard von Clairvaux sich darauf 1129 für den Orden und einen zweiten Kreuzzug einsetzte.
1127 reiste Hugo von Payens in Begleitung von fünf anderen Gründungsmitgliedern nach Europa zurück, um für den Orden neue Mitglieder zu werben und ihre Idee von der Vereinigung von Ritter- und Mönchstum zu verteidigen. Dem Orden wurden nun zahlreiche Landschenkungen zu Teil, insbesondere in Frankreich, doch auch in England, Spanien, Portugal und Italien.
Bis 1129 war der Ausbau der Al-Aqsa-Moschee zur Festung und zum Sitz der Templer abgeschlossen, was darauf schließen lässt das der Orden schon jetzt im Heiligen Land über eine große Anzahl von Mitgliedern verfügte.
Am 13. Januar 1128 (manche Quellen sprechen von 1129) fand das Konzil von Troyes statt, auf dem der Orden das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Bernhard von Clairvaux verfasste hier die Ordensregeln. Der Orden wuchs fortan stetig.
Papst Innozenz II. gab am 29. März 1139 seine Bulle Omne datum optimum herraus, in der er den Orden unter päpstliche Protektion stellt. Der Orden war von nun an steuerbefreit, durfte selbst Steuern erheben, tote Ordensmitglieder begraben und Kirchenbauten errichten. Die Templer begannen nun auch den eigentlich illegalen Zinshandel zu betreiben (siehe Templer und Finanzen).
Der Orden wuchs fortan stetig. Bei seiner Auflösung zählte der Orden 30.000 Mitglieder, von denen ungefähr die Hälfte die etwa 2000 Burgen und Schlösser und andere Besitztümer verwaltete. Der Rest stellte das wohl größte stehende Heer des Abendlandes dar und beteiligte sich an der Bekämpfung der Muslime im Heiligen Land und auf der Iberischen Halbinsel. Besonders in den spekulativen Theorien um den Orden wird hervorgehoben, dass sich die Templer aber grade nicht an dem Albigenserkreuzug (1209-1229) beteiligten, weshalb ein historisch nicht belegter Kontakt zu den Katharern vermutet wird.
Fall[]
Zwischen 1100 und 1300 kam es vermehrt zu europäischen Staatsgründungen, deren Herrscher dem Orden zumeist misstrauisch gesonnenen waren, da diese sich zunehmend dem Einfluss des Papstes entgegenstellten. Das Heilige Land wurde 1291 an die Muslime verloren.
Der französische König Philipp IV., Philipp der Schöne genannt, war tief bei den Templern verschuldet, welche gleichzeitig scheinbar über enorme Reichtümer verfügten. Sein einstiges Ansuchen auf Mitgliedschaft im Orden war ihm verwehrt worden. Dies zusammengenommen dürfte Philipps Beweggrund beim Vorgehen gegen die Templer gewesen sein, wobei ihm zugute kam, das Papst Clemens V. von ihm abhängig war.
1305 wurden die Mitglieder des Ordens schließlich der Ketzerei und der Sodomie angeklagt. Auf Clemens V. wurde massiver Druck ausgeübt.
Am 13. Oktober 1307, einem Freitag den 13. (deshalb gilt angeblich Freitag der 13. heute noch als Unglückstag), ließ Philipp sämtliche Tempelritter in ganz Frankreich in einer einzigen Aktion verhaften und der Ketzerei anklagen. Koordiniert wurde die Aktion mittels versiegelter Briefe, die den Dienstellen schon Wochen vor der Aktion, mit der Auflage, sie erst am 13. zu öffnen, zugeschickt wurden. Die Templer wurden anscheinend ganz unvorbereitet getroffen, es gab keinerlei Gegenwehr und der König brüstete sich damit, dass nur 12 Templer entkommen seien.
Die Untersuchung der Inquisition zog sich über 7 Jahre hin. Vorwürfe gegen die Templer waren, dass sie das Kreuz bespucken und sich homosexuellen Neigungen hingaben.
Viele Templer, unter anderem Jaques de Molay, legten unter Folter Geständnisse ab, die sie dann allerdings vor Gericht widerriefen. Der Inquisitionsprozess endeten mit lebenslanger Haft für Huigo de Pairaud und Geoffroy de Gonneville, Jaques de Molay und Geoffroy wideriefen ihre Geständnisse, die sie unter Folter gemacht hatten. In der Rechtsprechung des Mittelalters galt dieses als Rückfall zur Ketzerei, was mit der Todesstrafe geahndet wurde.
Am 18. März 1314 starb der letzte Großmeister Jaques de Molay und Geoffroy de Charnay auf dem Scheiterhaufen in Paris.
Am 22. März 1312 löste Papst Klemens V. auf dem Konzil von Vienne unter dem Druck von König Philipp IV. den Orden endgültig auf. Klemens V. war dennoch zu seinem Lebensende hin von der Unschuld der Templer überzeugt. Die Güter der Templer wurden abzüglich der ungewöhnlich hohen Verfahrenskosten (welche den Monarchen zugute kamen) dem Johanniterorden übereignet.
Außerhalb von Frankreich hielten sich die Verfolgungen in Grenzen, in Spanien wurden viele Templer freigesprochen, in manchen Ländern wurden die Templer gänzlich in Ruhe gelassen, etwa in Schottland, welches nicht im Machtbereich des Papstes lag. 1316 wurde in Aragón der Orden von Montes gegründet, der die Güter der Templer übernahm und in den viele Templer unterschlupf fanden. In Portugal wurde 1319 ein Christusorden mit Zustimmung des Papstes gegründet, der die Güter der Templer übernahm und in dem auch viele der ehemaligen Mitglieder Aufnahme fanden. Das Zeichen des Christusordens war das Tatzenkreuz der Templer, mit einem weißen Kreuz, das die Unschuld der Ordensritter zum Ausdruck bringen sollte.
Strukturen[]
Der Orden war aufgeteilt in vier Klassen, die wiederum in Grade aufgeteilt waren.
- Die Ritter, fratres milites, (kämpfende Brüder) die Anfangs noch Adliger Herkunft sein mussten.
- Die Kaplane, fratres capellani (betende Brüder) diese bildeten die geistige Elite des Ordens, die das geheime Wissen hütete.
- Die Knappen und Herolde, frates servientes (dienende Brüder) die in schwarze Umhänge und Mäntel gehüllt waren.
- Die Hausleute, Knechte, Landarbeiter und Handwerker, frates famuli et oficii (arbeitende Brüder), die Handwerker waren noch einmal unterteilt in Gesellen der Freiheit (Baumeister und Steinmetze), Gesellen der Pflicht (Schreiner und Schlosser) und Meister der Axt (Zimmerleute)
Hauptsächlich Bestand der Orden aus Kaplanen und Rittern. Frauen fanden keinen Platz im Orden, es sei denn als Ehefrauen, denn Ehepaare konnten ihm assoziiert werden.
Großmeister[]
Hughes de Payens (1118-1136) Robert de Craon (1136-1146) Everard des Barres (1146-1149) Bernard de Tremelay (1149-1153) André de Montbard (1153-1156) Bertrand de Blanchefort (1156-1169) Philippe de Milly (1169-1171) Odo de St Amand (1171-1179) Arnaud de Toroge (1179-1184) Gérard de Ridefort (1185-1189) Robert de Sablé (1191-1193) Gilbert Horal (1193-1200) Phillipe de Plessis (1201-1208) Guillaume de Chartres (1209-1219) Pedro de Montaigu (1219-1230) Armand de Périgord (1232-1244) Richard de Bures (1245-1247) Guillaume de Sonnac (1247-1250) Renaud de Vichiers (1250-1256) Thomas Bérard (1256-1273) Guillaume de Beaujeu (1273-1291) Thibaud Gaudin (1291-1292) Jacques de Molay (1292-1312)
Zeichen und Symbole[]
- Das Kreuz der Tempelritter:
Das Tatzenkreuz taucht erstmals 1147 auf, es wurde auf weißen Mänteln getragen und war an der Stelle des Herzens.
Es sollte das Leiden Christi symbolisieren, Rot für das vergossene Blut und als Farbe des Lebens. Andererseits sagen viele, symbolisiert die Form des Kreuzes das Universum. Das Tatzenkreuz hat acht Spitzen, viele Templerkirchen haben ebenfalls eine achteckige Form.
Acht ist die Zahl des ewigen Kreislaufs und liegend das Zeichen der mathematischen Unendlichkeit.
Das Kreuz selbst ist ein uraltes Symbol, das man in vielen vorchristlichen Kulten findet. Für die Templer soll es die vier Elemente - Luft, Erde, Feuer, Wasser - verkörpert haben ebenso wie die vier Evangelisten. Eine andere Theorie besagt, dass das Tatzenkreuz der Schlüssel für eine geheime heilige Geographie ist, die die Templer im Orient kennengelernt hatten.
- Zwei Ritter auf einem Pferd:
Das Siegel der Tempelritter, das zwei Ritter auf einem Pferd zeigt, sollte das Zeichen der Brüderlichkeit und der Armut sein. Laut einer anderen Interpretation soll es die zwei Charaktere Mönch und Ritter symbolisieren, die ein Templer in sich vereinigen soll. Die Ankläger der Inquisition legten es als Symbol für die Homosexualität der Brüder aus. Einige gewagtere Spekulationen behauptet sogar, dass die beiden Männer Jesus und Mohamed darstellen, was mit dem Islamischen Einfluss auf den Orden oder einem Bündnis mit den Assassinen zu begründen sei.
- Beaucéant, die Kriegsflagge:
Auch hierüber gibt es viele Spekulationen, oft wird sie auch Gonfanom bezeichnet.
Beides hat mit dem Kriegsruf der Templer Gonfanom-Beauceant zu tun. Was dieser Ruf genau bedeutet kann man nicht sagen. Viele leiten Beauceant von baucent (zweigeteilt) ab was das Prinzip von Gut und Böse (Dualismus) wiederspiegeln soll.
Die Farben der Kriegsflagge waren schwarz und weiß, schwarz für Krieg und weiß für den Frieden.
Tempelritter und Finanzen[]
Zunächst dienten die Tempelhäuser im Osten nur als Tresore und Schatzkammern für die Einkünfte der europäischen Komtureien des Landes, aber schon 1135 sind erste Verleihgeschäfte verbürgt. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts machten die Templer Geldanleihen zu einer regulären geschäftlichen Betätigung. Ihr finanzieller Ruf war dabei so gut, das auch Muslime ihre Dienste in Anspruch nahmen. Die Templer erfanden eine eigene Art der Kreditbriefe, sowie fortschrittliche Techniken der Buchführung. Mit Finanzinnovationen wie Schecks, Wechseln und "zinslosen" Pfandleihen konnten die Templer das Zinsverbot geschickt umgehen.
Allerdings führte der Reichtum zu großem Neid in Europa, möglicherweise war er ein Beitrag zum Sturz des Ordens. Mathias Bröckers bezeichnet den Orden gar als multi-nationalen Finanz-Konzern, dessen Einfluss sich über das gesamte Europa und den Nahen Osten erstreckte. [1]
Der Schatz der Tempelritter[]
Um nichts, was mit den Templern zu tun hat, ranken sich soviele Legenden und Geschichten wie um den verschwundenen Schatz der Templer. Fest steht, dass von den Reichtümern der Templer nach deren Verhaftung kaum etwas gefunden werden konnte.
Die meisten Geschichten drehen sich um ein kleines Nest in Frankreich mit dem Namen Rennes-le-Chateau. Es wird aber sogar behauptet, die Templer wären bis zum heutigen Amerika gesegelt und hätten ihren Schatz in der Nähe der kanadischen Stadt Halifax versteckt. Genährt wird diese Theorie durch angebliche Einmeißelungen der amerikanischen Maispflanze und des Aloe-Kaktus in die Mauern der Rosslyn-Chapel in Schottland, noch Jahrhunderte bevor Columbus den Atlantik überquerte.
Laut angeblicher Dokumente aus den Geheimarchiven des Vatikan hätte einer von 72 Templer bei einem Verhör in Poitiers durch Clemens V. und seine Kardinäle zu Protokoll gegeben, dass der Schatz am 12. Oktober 1307 auf drei Wagen geladen den Pariser Tempel verlassen hätte. Diese drei Karren seien Richtung Meer gefahren und wären dort auf 18 Schiffe verladen worden. Diese Geschichte wird allerdings kritisiert, da König Philipp schon in der Nacht vor der Razzia in Frankreich Straßensperren errichten ließ, wodurch der Schatz dann mit großer Wahrscheinlichkeit in dessen Hände gefallen wäre. Auch wird häufig bemängelt, dass es Unsinn wäre, einen Schatz, der auf 3 Karren passt, auf 18 Schiffe zu verladen, weshalb man oft einen symbolischen Ansatz als Interpretation wählt: Die drei Karren stünden für die "Burg der drei Wagen" in Gisors.
Neben diesem materiellen Schatz gibt es desweiteren Spekulationen über Gegenstände von hohem ideellem Wert (Reliquien, alte Schriften). Im Mittelpunkt dieser Spekulationen steht eine Erzählung, nach der die ersten Ordensmitglieder, nachdem sie Quartier auf dem Tempelberg bezogen, mit Ausgrabungen oder Bauarbeiten begonnen hätten und dabei auf einen solch geheimnisvollen Gegenstand gestoßen wären. Häufig wird dieser Gegenstand als der Heilige Gral identifiziert.
Die Geheimnisse der Tempelritter[]
- Der Baphomet
Die Inquisition warf den Tempelrittern vor, einen bärtigen, vierfüßigen Männerkopf anzubeten, der auch als der Baphomet bekannt ist.
In der Tat findet man in den meisten noch existierenden Templerkirchen Reliefe, Statuen und Verzierungen die diesem Kopf ähneln.
Die anderen sehen in dem Baphomet eine Skulptur, die auf der einen Seite ein Frauen- und auf der anderen ein Männergesicht hat. Seltsamerweise wussten von diesen Riten nur die Großmeister und hohen Mitglieder des Ordens.
- Die Schädelsymbolik
Es gibt eine wahrscheinlich stark symbolische Geschichte, dass ein Templer aus Sidon, der kurze Zeit eine Frau aus Maraclea liebte, die dann aber verschied, diese kurze Zeit nach ihrem Tod auf dem Friedhof schändete. Daraufhin soll er durch ein höheres Wesen die Nachricht erhalten haben, dass er in neun Monaten die Frau ausgraben sollte und dort einen Sohn finden wird. Als der Templer dies dann tat, fand er unter dem Beckenknochen der Frau einen Schädel auf dem die Oberschenkelknochen gekreuzt waren. Das Höhere Wesen berichtete ihm daraufhin dass der Schädel den Templern mehr Macht geben würde. Seit dem soll dieses ein Templersymbol gewesen sein. Skull & Bones benutzen dieses Symbol.
- Die Templer und die Kabbala
Die Waffen der Tempelritter wurden von einem bestimmten Zeitpunkt an mit kabbalistischen Symbolen geschmückt, deren genaue Bedeutung die eingeweihten Waffenherolde hüteten. Ein neuer Ritter wurde für würdig befunden die Kabale zu reiten, was bedeutete, dass er sich als Soldat zu Pferd in den Geheimzeichen der Kabbala auskannte. Um ihre Geheimnisse in der Kabbalistik zu wahren, verständigten die Ritter sich in bildhaften Symbolen oder durch phonetische Wortspielereien. Die templerische Geheimsprache wurde "Sprache der Vögel" genannt, die die Ritter des ersten Grades erlernen durften. Im 2. Grad erlangten sie Kenntnis in Kampftechniken zu Pferd und zu Fuß.
- Die Templer und der keltische Glaube
Unter den ersten Tempelrittern war auch Bernhard von Claivaux, der durch die Freundschaft zu Etienne Harding mit dem keltischen Glauben und der druidischen Weisheit in starken Kontakt gekommen war. Bernhard soll seinen Meistern zum Abschied Eichen und Buchen geschenkt haben, zwei Essenzen, die für die Druiden äußerst heilig waren. Auch kommen den Zahlen Drei und Neun, die im keltischen Glauben als heilig gelten, bei den Templern ungefähr die gleiche Bedeutung zu wie angeblich bei den Illuminaten die 23. Auch wenn man sich das Aussehen der Templer vor Augen ruft (weiße lange Mäntel und lange Bärte) kann man eine gewisse Ähnlichkeit zu den keltischen Druiden feststellen.
- Der Orden und Ägyptische Geheimlehren
Ebenfalls erkennt man in vielen Templerübelieferungen, Kirchen und Grabstätten ägyptische Symbole wieder.
So zum Beispiel das Henkelkreuz Ankh, ausserdem eine dreischwänzige Peitsche, die auf den Sarkophagen vieler Pharaonen eingemeißelt ist. Weiterhin sollen die Templer die heilige Maria mit der Göttin Isis gleichgesetzt haben, auch soll die besagte Isis mehreren Templern erschienen sein.
- Die Templer und Amerika
Einigen Theorien zufolge sollen die Tempelrittern lange vor Kolumbus Amerika, angeblich "La Merica" genannt, bekannt gewesen sein. Sie sollen sogar Verbindungen dorthin unterhalten haben und ihren Reichtum u.a. der Ausbeutung der Gold- und Silberminen der Inkas verdanken. Als Indiz hierfür wird die Karte von Piri Reis angeführt die 1513 eine detaillierte Darstellung der südamerikanischen Küste liefert und vermuten lässt das im Nahen Osten schon früher eine Landmasse westlich des Atlantiks bekannt war. Nicht zuletzt vermuten einige in Amerika das Ziel der ominösen Templerflotte, die nachdem sie Frankreich mit dem Schatz verlassen hatte, nie wieder aufgetaucht ist.
Folgt man der Theorie, das einige Templer nach Schottland flüchteten, so finden sich dort weitere Hinweise auf einen Kontakt nach Amerika: In Rosslyn Chapel, welches wenige Jahre vor Kolumbus' erster Reise erbaut wurde, gibt es Pflanzendarstellungen, die an Aloe und Mais erinnern könnten. Es wird spekuliert Henry I. Sinclair(ca.1345ca.1400), der Großvater des Erbauers von Rosslyn Chapel, sei als Entdecker nach Amerika gelangt. Die Sinclairs werden oft mit den schottischen Templern in Verbindung gebracht.
Auch zu betrachten ist, dass auf den Segeln von Kolumbus Schiffen angeblich das Tatzenkreuz des Christusordens prangte, dem auch viele große Entdecker wie Vasco da Gama angehörten. Der Christusorden war nichts anderes als eine Neugründung des Templerordens in Portugal.
In Amerika selbst wird der umstrittene Runenstein von Kensington manchmal mit dem Templern in Verbindung gebracht, da dieser die Jahreszahl 1362 trägt und einige der Runen ihren Ursprung auf der Ostseeinsel Gotland haben könnten, was wiederum bedeutet, das fünfzig Jahre nach Ende des Templerordens Europäer in Amerika lebten. Weitere Zeugnisse mittelalterlicher-europäischer Reisender sollen der Westford Knight, die Spirit Pond runestones und der Newport Tower (Newport, Rhode Island) sein. Es gibt auch recht vage Spekulationen, die die Templer mit Oak Island in Verbindung bringen.
- Tempelritter und Assassinen
Ein Objekt besonders häufiger literarischer Verarbeitung ist die Verbindung zwischen den Templern und den Assassinen. In Syrien trafen beide Orden im 12. Jahrhundert aufeinander. Durch gezieltes taktieren konnten sich die Assassinen dort halten, blieben aber dennoch den Templern tributpflichtig. Inwiefern sich beide Gruppen gegenseitig beeinflussten bleibt unbekannt, doch mancher Theoretiker scheint zu glauben das die Assassinen die Templer mit ihrem ketzerischen Gedankengut regelrecht verseucht hätten und hier der Ursprung läge für alles was den Templern später von der Inquisition zum Vorwurf gemacht wurde.
- Tempelritter und die Schweiz
Eine eher seltene Spekulation betrifft das zeitliche Zusammentreffen der Verfolgung der Tempelritter und dem Entstehen der Schweizer Eidgenossenschaft. Die Alpen seien nur spärlich besiedelt gewesen sein, weshalb unklar sei wie es die Schweiz überhaupt vermochte sich gegen ihre mächtigen Nachbarn zu behaupten. Einige der verstreuten Templer hätten sich auf die Seite der Schweiz geschlagen und mit ihrem taktischen Wissen den Fortbestand des Alpenstaates gesichert. Letztendlich soll sich auch das finanzielle Geschick der Templer in der Form des Schweizer Bankwesens niedergeschlagen haben.
- Tempelritter und Schottland
Einige Theorien ranken sich darum das die Templer vor der Verfolgung in Frankreich nach Schottland flüchteten, welches zu dieser Zeit unter dem vom Papst exkommunizierten König Robert the Bruce in einen Unabhängigkeitskrieg gegen England verwickelt war. Die Templer hätten angeblich direkt bei der Schlacht von Bannockburn eingegriffen und so den Sieg gegen die zahlenmäßig überlegenen Engländer ermöglicht, Kritiker dieser These hingegen verweisen auf die schlechte Taktische Lage der Engländer und darauf, das die Beteiligung der Templer erst eine mythische Ausschmückung der nächsten Jahrhunderte war.
- Tempelritter und Freimaurer
Dem aufmerksamen Leser wird in der Sparte Strukturen sofort aufgefallen sein, dass die Maurer und Steinmetze innerhalb des Templerodens sich als Gesellen der Freiheit betrachteten. Dieser Name, wie man sofort merkt, lässt eine Verbindung zu den Freimaurern offen. Auch wurden auf den Gräbern und Särgen vieler Templer Insignien der heutigen Freimaurer (Winkelmaß, Lot, Hammer) gefunden. Einige Theoretiker meinen die Freimaurerei auf die Tempelritter zurückführen zu können (siehe Freimaurer#Templer-Theorie). Es gab darüber hinaus Freimaurer Gruppierungen wie die Strikte Observanz, welche sich direkt auf (jakobitische/schottische) Templer bezogen.
- Tempelritter und Prieuré de Sion
Eine weiterverbreitete Theorie ist, das die Tempelritter von den Prieuré de Sion gegründet wurden, allerdings ist die Existenz der Prieuré de Sion kaum belegt. Zum Teil wird auch angenommen das es sich bei den Prieuré de Sion um eine geheime Nachfolgeorganisation der Templer handelt, die deren heute verlorengeglaubte Schätze bewahrt.
- Tempelritter und Illuminaten
Besonders historische Verschwörungstheorien sehen einen Zusammenhang zwischen den Templern und den Illuminaten, wobei besonders die ketzerischen und teufelsanbeterischen Aspekte die diesen Gruppen zugeordnet werden hervorgehoben sind. Laut diesen Theorien hätten einige Templer nach ihrer Auflösung im Untergrund weiter bestanden und hätten auf die Vollendung des Fluches von DeMolay hingearbeitet: DeMolay hatte kurz vor seiner Hinrichtung prophezeit das König und Papst innerhalb eines Jahres sterben würden, was auch geschah, doch scheint der Fluch sich fortzusetzten und letztendlich in der gänzlichen Zerschlagung von Thron und Altar zu gipfeln. Es soll auch bei der Hinrichtung von Ludwig XVI. während der französischen Revolution ein Mann aufs Schafott gesprungen sein und gerufen haben "Jacques de Molay, endlich bist du gerächt!". - Baukunst
Durch die Kontakte der Tempelritter in den Orient wurde die Steinbaukunst nach Europa gebracht und als "gotischer" Baustils umgesetzt. Der romanische Baustil kennzeichnet sich durch Rundbögen an Fenstern, Türen und anderen Öffnungen. Der gothische Baustil kennzeichnet sich durch oben spitz zulaufende Fenster- und Tür-Öffnungen. - Die Kreuzzüge, eine Inszenierung?
Laut dem Buch "Die Metaphysik des Krieges" von Julius Evola waren die Kreuzzüge mit den Muslimen abgesprochen und zum Teil inszeniert. Das würde unter Anderem daran sichtbar seien, dass einige muslimische Heere die exakt selben Symbole wie die Templer verwendet haben. - Rosenkreuzer
Oft wird auch angenommen, dass die Rosenkreuzer die Erben der Tempelritter gewesen seien.
Literatur[]
- Martin Bauer Die Tempelritter Mythos und Wahrheit ISBN 3-453-13203-3
- Sabina Marineo Die Templer, der Gral und der Mann mit der eisernen Maske (Leipzig 2005)
- Sabina Marineo Die verborgene Kirche des Grals (Leipzig 2007)
Weblinks[]
- Hoaxilla: Tempelritter
- Der längste Kreuzzug (bis heute?)
- Ausführlicher historischer Hintergrund bei Wikipedia