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Vril (abgeleitet vom lateinischen virilis = männlich, kraftvoll) ist eine angebliche geheime magisch-mystische Urkraft.

The Coming Race[]

The Coming Race

Buchcover von 1871. The Coming Race

Zum ersten Mal nachgewiesen erwähnt wurde Vril im 1871 erschienen satirischen Roman "The Coming Race" des Schotten Edward Bulwer-Lytton erwähnt wurde. Darin lebt eine hochentwickelte Rasse, die Vril-Ya, unter der Erdoberfläche (vlg. Hohle Erde) und nutz diese Kraft.

Trotz des eindeutig fiktiven Charakters von Bulwer-Lyttons Roman wurde der Begriff später von Esoterikern und Okkultisten als etwas real existierendes aufgegriffen.[1]

Blavatsky[]

Die Begründerin der Theosophie, Helena Petrovna Blavatsky, griff den Begriff in ihrem Wurzelrassen-Mythos auf.

In Blavatskys Erstwerk Isis unveiled (Die entschleierte Isis), (1877) wurde „Vril“ als reale, eigenständig wirkende Kraft dargestellt.[2]

Helena Petrovna Blavatsky

Helena Blavatsky

In ihrem zweiten Buch The secret doctrine (Die Geheimlehre) beschrieb sie 1888, dass die Einwohner von Atlantis Vril zum Bau kolossaler Bauwerke eingesetzt hätten. Nach dem Untergang von Atlantis hätte eine kleine Gruppe überlebender Priester dieses Wissen bewahrt und nur an Auserwählte weitergegeben.[3] Diese psychische Energie soll demnach die Beherrschung der gesamten Natur erlauben.[4]

William Scott-Elliot[]

Besonders folgenreich war es, dass der Theosoph William Scott-Elliot in seinem 1896 erschienenen The Story of Atlantis (dt. Atlantis nach okkulten Quellen) das Vril im Zusammenhang mit Luftschiffen beschrieb (vgl. Luftschiffrätsel), als deren Antriebskraft es diente. Diese schon in The Coming Race beschriebene Eigenschaft des Vril wurde durch die explizite Atlantis-Assoziation Scott-Elliots zu einer Hauptreferenz für bestimmte Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg.[5]

Weiteres[]

Mehrere Bücher erwähnen einen 1904 in London gegründeten Vril-ya-Club, der sich dieser Thematik angenommen haben soll.[6] In der New Thought-Bewegung werden die Schriften Bulwer-Lyttons tradiert.[7]


Heutige Bedeutung[]

Der Begriff "Vril" ist heute eng verbunden mit Verschwörungstheorien um Nazi-Okkultismus. Denen zufolge hätten die Vril-Gesellschaft, ein historisch nicht nachgewiesener Ableger der Thule-Gesellschaft, sich das Vril zu nutze gemacht habe und es in den Dienste der nationalsozialistischen Bewegung gestellt habe.

Einzelnachweise[]

  1. Marco Frenschkowski: Die Geheimbünde. Eine kulturgeschichtliche Analyse. Marixverlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-926-7. S. 168–172.
  2. Strube, 2013, S. 65–69
  3. Goodrick-Clarke, 2004, S. 24–25
  4. Goodrick-Clarke, 2002, S. 113
  5. Strube, 2013, vor allem S. 69ff.
  6. David Seed: Introduction. In: Edward Bulwer-Lytton: The Coming Race. Wesleyan University Press, 2005, S. xl–xli
  7. Strube, 2013, S. 71–74
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