Die Wiking-Jugend (WJ) war eine neonazistische Jugendorganisation. Die WJ wurde am 1. Mai 1952 durch Zusammenschluss verschiedener rechtsgerichteter Jugendgruppen gegründet. Gründer und erster Bundesvorsitzender der WJ war der ehemalige SRP-Reichsjugendführer Walter Matthaei aus Aachen.
Von 1967 bis zu ihrem Umzug 1991 nach Berlin betrieben Wolfgang und später Wolfram Nahrath von ihrem Privathaus in Stolberg-Büsbach aus zusammen mit Sascha Wagner die Bundeszentrale der Wiking-Jugend.
Das Bundesministerium des Innern verbot gemäß - 3 VereinsG die WJ am 10. November 1994 (Az.: IS 2-619331/5, am 13. April 1999 bestätigt durch BVerwG, Az.: 1 A 3.94). Zum Zeitpunkt des Verbots war sie mit 400 bis 500 Mitgliedern die stärkste neonazistische Jugendorganisation.
Die Wiking-Jugend erzog "Pimpfe" und "Jungmädel" geistig und körperlich im Sinne ihres historischen Vorbildes, der Hitler-Jugend. Die Organisation war streng nach dem Führerprinzip gegliedert: unter dem Bund standen die Gaue und Horste, deren Jungen- und Mädchenschaften wiederum von "Pimpfen" und "Jungmädeln" gebildet wurden. Die Gauzeichen waren rechteckig (weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund) und nicht identisch mit denen der Hitler-Jugend. Symbol der WJ war ein Adler auf rotem Grund und als zusätzliches Symbol diente die aus dem Germanischen stammende Odal-Rune. Das Verbot der Gruppe schließt ein Verbot der Verwendung der Rune als Gruppensymbol ein.
Die Wiking-Jugend hatte in den Ländern Spanien, Niederlande, Großbritannien, Flandern, Australien-Neuseeland und in der Schweiz Gaue. Anfang der 80er Jahre hielt die Wiking-Jugend mehrwöchige Zeltlager im kärtnernischen Glantal ab.(Affäre: HC Strache und die Wiking-Jugend)
Als Publikationen dienten "Der Wikinger" und die Jugendzeitung "Gäck".
Bekannt WJ-Mitglieder bzw. -Funktionäre waren: der Liedermacher Frank Rennicke, Jürgen Rieger, Friedhelm Busse, Edda Schmidt (Bisingen).
siehe auch[]
Wehrsportgruppe Hoffmann
Sturmvogel
Heimattreue Deutsche Jugend
Freibund